Publikumsrat
Im Berichtsjahr hat der Publikumsrat 21 Sendungen und Angebote unter die Lupe genommen. An zehn Plenarsitzungen diskutierten die Ratsmitglieder die Ergebnisse der Beobachtungen intensiv und konstruktiv-kritisch mit den Programmverantwortlichen. Die Beurteilung der Sendungen erfolgt zum einen aufgrund von generellen Qualitätskriterien wie sie in den publizistischen Leitlinien oder in der Konzession vorgeben sind, zum anderen fliessen publikumsethische Kriterien sowie die subjektive Beurteilung der Angebotsattraktivität in die Bewertung ein.
Voting: Einbezug des Publikums beim Beobachtungsprogramm
Bei der Auswahl der zu beobachtenden Sendungen wurde erstmals das Publikum eingeladen, im Internet darüber abzustimmen, welches von zwei vorgegebenen Formaten beobachtet werden sollte. Dieses Publikums-Voting fand zweimal statt. Daneben berücksichtigte der leitende Ausschuss des Publikumsrats bei der Zusammenstellung des Beobachtungsprogramms verschiedenste Sendungen aus dem TV- und Radio-Programm sowie mit dem originären Podcast «Einfach Politik» und der neu gestalteten SRF-Homepage auch rein digitale Angebote.
Neben klassischen Vektoren auch digitale Angebote auf dem Prüfstand
Inzwischen gehört es zum Standard, dass bei Sendungsbeobachtungen auch die dazugehörigen digitalen Angebote wie Webauftritt und Social Media ins Visier genommen werden. Mit der in diesem Jahr erfolgten Verjüngung des Rats können kompetente und glaubwürdige Rückmeldungen zum Angebot für die jungen Zielgruppen gemacht werden. Grundsätzlich lobt der Publikumsrat die Anstrengungen von SRF, spezifische Qualitätsangebote für die vom hauptsächlich jüngeren Publikum genutzten digitalen Plattformen zu entwickeln.
Differenzierte Beurteilung des Audiodeskriptionsangebots durch Sehbehinderte
Ganz im Zeichen der Öffnung und der Vernetzung mit der Zivilgesellschaft stand die Beobachtung des Audiodeskriptionsangebots von SRF durch eine Gruppe von blinden und sehbehinderten Menschen. Begleitet von Mitgliedern des Rats wurde das barrierefreie Angebot nach den Standards des Publikumsrats unter die Lupe genommen. Die Rückmeldungen dieser spezifischen Zielgruppe lieferten den Programmverantwortlichen wertvolle Anregungen für die Weiterentwicklung des Audiodeskriptionsangebots.
Videos zu den Ergebnissen der Programmbeobachtungen
Neue Wege geht der Publikumsrat seit dem Sommer auch in Sachen Information über seine Tätigkeit. In kurzen Videoclips werden die wichtigsten Ergebnisse der Programmbeobachtungen und der Diskussionen im Rat aufgezeigt. Eingebettet sind auch entsprechende Reaktionen und Erläuterungen der Programmschaffenden. Die Videos ersetzen die gewohnten Medienmitteilungen. Verbreitet werden sie über den Newsletter, die verschiedenen Social-Media-Kanäle und die Webseite der SRG.D.
Weiterbildung und Austausch mit dem Unternehmen
Damit der Publikumsrat seinen eigenen Qualitätsanforderungen gerecht wird, lässt er sich regelmässig von SRF-Verantwortlichen über Neuerungen und Hintergründe im Medienbereich auf den neusten Stand bringen. So informierte er sich über die Leistungen für Sinnesbehinderte, die Programm-Trailer sowie das Restaurieren und Digitalisieren von Klassikern des Schweizer Films. Daneben tauschte er sich mit der neuen Direktorin von SRF aus.
Während des jährlichen zweitägigen Weiterbildungsseminars beschäftigte sich der Publikumsrat mit dem Thema Radio der Zukunft. Die Ratsmitglieder setzten sich mit der aktuellen Radiolandschaft sowie der zukünftigen Ausrichtung von Audioangeboten auseinander, die sich aufgrund von neuen technischen Möglichkeiten und verändertem Nutzungsverhalten wandeln wird.
Susanne Hasler, Präsidentin Publikumsrat