Ombudsfall über Schneekanonen abgelehnt
Im «10vor10»-Beitrag «Kampf ums Wasser» geht es um den Wasserverbrauch von Schneekanonen (9. Dezember 2015). Die Beanstanderin – eine Engadiner Bergbahnbetreiberin – bezeichnet den Bericht als einseitig und rufschädigend für die Tourismusbranche. Ombudsmann Achille Casanova ist anderer Meinung und stützt die Argumente der Verantwortlichen von SRF.
Es sei unbestritten, dass künstliche Beschneiung grosse Mengen an Wasser, Energie und Geld verschlinge, fasst der Ombudsmann die Faktenlage um den beanstandeten Beitrag «Kampf ums Wasser» zusammen. Gemäss Casanova vermittelt der Beitrag die Fakten korrekt.
Die in der Beanstandung kritisierte Anmoderation des Beitrags mit der Formulierung «Umweltsünder Schneekanonen» bezeichnen Casanova und Christian Dütschler, Redaktionsleiter «10vor10», als zulässige Zuspitzung. Bereits innerhalb der Schlagzeile werde der Begriff «Umweltsünder» sogleich konkretisiert und relativiert, so Dütschler.
«Es wird somit schon in der Schlagzeile klar, welchen umweltschädigenden Aspekt der Beitrag thematisieren wird. Das entspricht den Empfehlungen des Schweizerischen Presserats für einen fairen Journalismus.» Christian Dütschler, Redaktionsleiter «10vor10»
Der Beanstanderin – sie kommt im Beitrag als Betreiberin von Schneekanonen zu Wort – sei von Anfang an klar gewesen, dass der Fokus des Berichts auf dem Wasserverbrauch liegen und dass auch eine Vertreterin des WWF zu Wort kommen werde. Die Beanstanderin habe im Beitrag zu sämtlichen Kritikpunkten Stellung nehmen können.
Auch Ombudsmann Achille Casanova stellt fest, dass beide Seiten im Bericht zu Wort gekommen sind. Es sei auf die widersprüchlichen Interessen des Tourismus einerseits und auf die berechtigten Sorgen für die Umwelt anderseits ausgewogen hingewiesen worden. Das Publikum sei in der Lage gewesen, sich zur behandelten Frage eine eigene Meinung zu bilden.
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