Doppeladler-Geste als Missbrauch der Gastfreundschaft des Fernsehens
Ein jugendlicher Publikumsgast hat in der «Arena» vom 27. Mai 2016 zum Service public mehrmals im Rücken einer eingeladenen Politikerin die «Doppeladler-Geste» ins Bild gerückt. Ein Zuschauer empfand dies als extrem störend und verlangt von der Regie in solchen Fällen energisches Eingreifen. Der Ombudsmann sieht in der Aktion ein Missbrauch der Gastfreundschaft des Fernsehens.
Nicht nur der beanstandende Zuschauer hat sich über den jungen Mann und sein Verhalten (Kaugummikauen, Tuscheln, Handzeichen) geärgert, auch die Redaktion und Jonas Projer fanden seine Gesten daneben. Aus diesem Grund wird das Publikum jeweils vor der Sendung instruiert und gebeten, sich während der Aufzeichnung entsprechend zu verhalten. An diese explizite Anweisung vor der Sendung und eine Intervention während der Sendung hielt sich der Gast bedauerlicherweise nicht. Wären anstatt des Doppeladlers gestische Beleidigungen erfolgt, hätte die Regie Projer per Funk informiert, damit dieser hätte reagieren können.
«Als die Kollegen in der Regie schliesslich auf das Geschehen im Hintergrund von Nationalrätin Regula Rytz aufmerksam wurden, begannen sie sofort, den störenden Gast so wenig als möglich zu zeigen.» Jonas Projer
Für Ombudsmann Roger Blum zeigt der Fall, dass es in der Schweiz Menschen gebe, welche die herrschende politische Kultur und Diskussionskultur entweder nicht kennen oder sie bewusst missachten würden. Daher müsse sie nachfolgenden Generationen immer wieder vermittelt werden, egal, ob es sich um junge Einheimische oder um junge Immigranten handle.
«Man respektiert die andere Meinung, hört einander zu und lässt das Gegenüber ausreden, und man geht auf die Argumente ein. Faxen, herausgestreckte Zungen sowie irgendwelche provokante Zeichen und Symbole gehören nicht zur Diskussionskultur. Wer dies nicht begriffen hat, muss es lernen.» Roger Blum
Die Doppeladler-Geste stellt für Blum ein Missbrauch der Gastfreundschaft des Fernsehens dar, die nicht in die Sendung gehört. Zudem findet er, dass Regie und Aufnahmeleitung auf den Vorfall adäquat reagiert haben.
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