SRF hat korrekt über die Flüchtlinge in Como berichtet
Beanstandet wurden Beiträge der «Tagesschau» und von «10vor10» über die Flüchtlinge in Como in der Zeit zwischen dem 8. und 16. August 2016. Die Beanstanderin wirft den SRF-Verantwortlichen vor, einseitig und linksorientiert berichtet zu haben. Zudem sieht sie das Grenzwachtkorps verunglimpft. Sowohl die SRF-Verantwortlichen als auch der Ombudsmann können diese Argumentation nicht stützen.
Die monierten Beiträge, ausgestrahlt zwischen dem 8. und 16. August, beleuchten die Flüchtlingssituation an der Schweizer Südgrenze und setzen sie in Zusammenhang mit der Situation in Italien. «Die Informationssendungen ‹Tagesschau› und ‹10vor10› halten sich in ihren Berichten und Reportagen primär an Fakten; sekundär werden verschiedenste Meinungen und Einschätzungen dazu gesendet», erklären Franz Lustenberger, stv. Redaktionsleiter «Tagesschau» und Christian Dütschler, Redaktionsleiter «10vor10». Das entspreche den Geboten der Sachgerechtigkeit und Fairness. So hätten die beiden beanstandeten Nachrichtengefässe sachlich und ausgewogen berichtet. Auch sei das Grenzwachtkorps nicht verunglimpft worden.
«Das Fernsehen lebt von den Bildern. Unsere Erinnerung wird geprägt von jenen Personen, die sich vor der Kamera äusserten, während jene, die ihren Standpunkt lediglich mitteilten oder von denen bloss schriftliche Stellungnahmen eingeblendet werden, sofort wieder vergessen werden.» Ombudsmann Roger Blum
Bild ist stärker als Wort
Ombudsmann Roger Blum anerkennt, dass sich die Sendeverantwortlichen um eine sachgerechte Berichterstattung bemüht hätten. Er kommt zum Schluss, dass die Journalistinnen und Journalisten redlich berichteten. Zustände und Ereignisse um die Flüchtlinge seien abgebildet worden. Die beanstandeten Beiträge hätten die Kritik an diesen Zuständen aufgenommen und die Stellungnahmen der Behörden wiedergegeben. Da diese keine Interviews vor der Kamera geben wollten, wurden ihre Erklärungen durch den Off-Ton oder schriftliche Einblendungen vermittelt. Hier sieht Blum den Hauptgrund für den Eindruck der Einseitigkeit:
«Das Fernsehen lebt von den Bildern. Unsere Erinnerung wird geprägt von jenen Personen, die sich vor der Kamera äusserten, während jene, die ihren Standpunkt lediglich mitteilten oder von denen bloss schriftliche Stellungnahmen eingeblendet werden, sofort wieder vergessen werden», so Blum. Auf diese Weise habe die Kritik stärkeres Gewicht als die Gegenargumentation erhalten.
Schlussbericht Ombudsstelle 4307
Zur Sendung «Tagesschau» vom 8. August 2016
Zur Sendung «Tagesschau» vom 10. August 2016
Zur Sendung «Tagesschau» vom 11. August 2016
Zur Sendung «Tagesschau» vom 12. August 2016
Zur Sendung «Tagesschau» vom 16. August 2016
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