Kommentarmöglichkeiten zu SRF News online-Beitrag beanstandet
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Mit Ihrer e-Mail vom 7. Oktober 2016 beanstandeten Sie die Kommentarmöglichkeiten zum Online-Beitrag „Verwirrter attackiert Christoph Blocher“ auf der SRF-News-Seite[1] vom 18. September 2016. Ihre Eingabe erfüllte die formalen Voraussetzungen für eine Beanstandung. Also konnte ich auf sie eintreten.
A. Sie begründeten Ihre Beanstandung wie folgt:
„Auf SRF-News ist es für ‚normale‘ Bürger kaum möglich, sich zu den Themen zu äussern. Entweder wird man von SRF News zensiert und/oder von einer Gruppe mit linker Gesinnung beleidigt, gestalkt, verleumdet. Dies geschieht regelmässig in voller Kenntnis von SRF-News, welche die Beiträge jeweils sichten und freischalten müssen.
Alleine auf dieser besagten Seite wurden mehrfache Beleidigungen, Provokationen, sprich insbesondere Verstösse gegen die vom SRF erlassenen Netiquette von der linken Gruppe/Bande getätigt. Diese Linksaussen Gruppe mit OFFENSICHTLICHEN Sonderrechten sind u.a. Lucas Kunz, Freiburg; Niklaus Bächler, Winterthur; Thomas Steiner, Zürich; Hanspeter Müller, Basel; Albert Planta Chur; R. Reber, Basel (Liste nicht abschliessend).
Diese Gruppe tritt sowohl mit echten wie auch mit Fake-Accounts an (Mindestens bei DREI der aufgezählten Accounts handelt es sich um Fake-Namen). Auch auf dieser Seite wurde nicht nur Herr Blocher mehrfach verunglimpft, Verleumdungen geäussert und beleidigt, auch die anderen Forumsteilnehmer haben von dieser Gruppe dauernd persönliche Angriffe zu fürchten.
Das System ist simpel und wiederholend. Auf jeden mit anderer Meinung wird einer, welcher aus dieser Gruppe kommt, angesetzt. (Ich schreibe aus Schutz vor der linken Gruppe aus Sicherheitsgründen als *Selvä*.) Diese Personen äussern sich Allgemein mehrheitlich respektlos, beleidigend, provokativ gegenüber Andersdenkenden, wie auch gezielt gegen User mit anderer Meinung, auf welche sie angesetzt wurden.
In diesem Forum wurde Lucas Kunz auf meine Person angesetzt. Massive Beleidigungen, Verfolgung. VERSUCHE, darauf zu antworten, WURDEN VOM SRF ZENSIERT.
Mehrfach versuchte ich eine Antwort von SRF zu erhalten. Doch mit der bekannten ARROGANZ VON SRF, durch die Zwangsgebühren nicht in den Dialog mit den Kunden treten zu müssen und NUUUUR zu reagieren und zu antworten bei einer Beanstandung, ist es geschuldet, dass ich auf mehrfache Versuche KEINE Antwort erhielt und beanstanden muss. WARUM Linke in diesem Forum freie Hand geniessen und Nicht-Linke in der freien Meinungsäusserung AUCH bei sachlichen Beiträgen behindert werden.
In diesem Zusammenhang erwähne und beanstande ich das Verhalten von Frau Andrea Krüger vom SRF-News-Team. Bei meiner telefonischen Kontaktaufnahme war diese Person ausserordentlich schroff, und schlicht überfordert, sich Kritik zu stellen. Ihre einzige Sorge war, warum man mich zu dieser Person durchgestellt hatte. Sie verwies nach meinem Empfinden arrogant nur darauf, ich hätte mich schriftlich zu äussern und zu kritisieren. AUF DIESE SCHRIFTLICHEN Kontaktversuche hat dann diese Person oder SRF Allgemein NICHT reagiert. Und so fühlte ich mich an ein Verhalten eines Kleinkindes erinnert - wurde folgend KEIN einziger Beitrag von mir -wie aus Trotz- mehr aufgeschaltet. Auch wenn mir persönlich diese Frau Krüger leid tut, weil sie offensichtlich mit anderen Menschen sich nicht auseinandersetzen kann, ist dieses Verhalten nicht hinnehmbar. Und ich erachte Sie für eine berufliche Aufgabe, welche Kontakt mit Menschen beinhaltet, als absolut fehlbesetzt.
Sie finden im Anhang bei der oben erwähnten beanstandeten Seite einerseits diverse Provokationen, Beleidigungen, Verleumdungen der linken Gruppe gegenüber Herrn Blocher und anderen Forumsteilnehmern und anderseits versuchte Antworten welche vom SRF-News-Team zensiert wurde. Ich beanstande, dass Linke solche Beiträge schreiben können, diese aufgeschaltet werden und gleichzeitig SACHLICHE Beiträge von Anderen, nicht Linken, zensiert werden.
Ich fordere SRF News auf, DIE GLEICHEN RECHTE für ALLE anzuwenden. Und ihre EIGENE Netiquette gegenüber ALLEN Personen -auch gegenüber den Linken - durchzusetzen.
Ich fordere SRF auf MIR MITZUTEILEN, WARUM diese linke Gruppe solche Beiträge verfassen darf und gleichzeitig, warum ICH bei sachlichen Einträge zensiert werde.
Als Nicht-Linker erlebt man solche Schikanen, Zensur in verschiedenen Foren. Allererdings hat SRF mit ihren ZWANGSgebühren ihren Verfassungsauftrag zu respektieren und SVP-Sympathisanten NICHT zu benachteiligen gegenüber linken Forumsteilnehmern. Ich werden MIT ALLER ENTSCHLOSSENHEIT für ‚GLEICHE RECHTE, GLEICHE PFLICHTEN für ALLLE ‚ beim SRF kämpfen. Und für mein Recht für die Zwangsgebühren gleiche Rechte wie Linke auch in den Foren zu erhalten. Ich werde diese Zensur auch auf der besagte Seite, wie mich Lucas Kunz ERNEUT beleidigen konnte und auch andere Linke mich provozieren konnten UND ICH NICHT ANTWORTEN DURFTE. Unter KEINEN Umständen hinnehmen. BEWEISE sind genügend vorhanden und werden in den nächsten Instanzen noch ausführlicher aufgezeigt.“
Sie haben sich dann im Nachgang zu Ihrer Beanstandung mehrfach erneut gemeldet:
- Am 17. Oktober 2016 haben Sie nochmals darauf aufmerksam gemacht, dass im SRF-Forum „eine linksextreme Gruppe“ Andersdenkende verfolge, stalke und verunglimpfe. Antwortversuche von Ihnen seien „mutmasslich zensiert“ worden. Es sei im SRF-Forum nicht möglich, seine Meinung zu äussern ohne linksextremes Gedankengut. Und Sie fragten: „Warum schaltet SRF solche Kommentare dieser linksextremen Gruppe frei? Warum ist es für normale Bürger nicht möglich, sich im SRF-Forum zu äussern, ohne von dieser linksextremen Gruppe verunglimpft, übelst beleidigt zu werden?“ Sie würden „bis an den Bundesrat gelangen, um diese SRF-Redaktion endlich zu zwingen, auch gegen diese linksextreme Gruppe auf Einhalt der Netiquette und den bestehenden Gesetzen zu achten.“
- Am 23. Oktober 2016 haben Sie zum Ausdruck gebracht, dass „erneut Leute von der besagten linksextremen Gruppe , welche die SRF-Foren kontrollieren, verunglimpft, provoziert, respektlos begegnet“ würden, und die Versuche, darauf zu antworten, würden zensiert. Sie würden zum Beweis innert eines Tages insgesamt 25 Antwortversuche starten und dies unter Zeugen festhalten.
- Am 24. Oktober 2016 haben Sie sich beklagt, dass mehrfache Bemühungen, sich gegen die linksextreme Gruppe im Nachgang zum SRF-News-Text „Neonazi-Konzert – ‚Wir hätten das Toggenburg abgeriegelt‘“ (22. Oktober 2016)[2] zur Wehr zu setzen, zensiert wurden. Sie haben gefragt, warum es dieser Gruppe erlaubt sei, „absurdeste Respektlosigkeiten zu posten und mich mehrfach als Frau zu bezeichnen“. SRF solle endlich die Netiquette gegenüber den Linksextremen durchsetzen.
- Am gleichen Tag haben Sie nochmals nachgedoppelt und mir geschrieben, es würden tatsächlich auch Kommentare von Nicht-Linksextremen aufgeschaltet, aber „dies wird von der Gruppe benutzt und benötigt, damit man diese Schreibenden verunglimpfen kann. Will man sich dagegen wehren, wird man von SRF wieder zensiert.“ Sie haben auch darauf hingewiesen, dass diese Gruppe Sie ständig als Frau betitle, und wenn Sie darauf aufmerksam machten, dass dies falsch sei, würden Sie von SRF zensiert. Die Begründung sei, dass man „Kleinkriege“ verhindern wolle.
- Am 1. November 2016 haben Sie von SRF verlangt, einen Kommentar von Niklaus Bächler, der Sie im Nachgang zum News-Beitrag „SVP-Präsident Rösti: ‚Schweiz lässt sich vorführen‘“ (29. Oktober 2016)[3] aufs Übelste verunglimpft und beleidigt habe, zu entfernen. Nach ihrem Protest seien Ihre Beiträge alle gelöscht worden, seiner aber nicht. „Ich werde mich nicht von SRF und dem Linksextremen N. Bächler psychisch fertig machen lassen, und mich dagegen wehren“, fügten Sie an. Sie drohten auch, dass Sie Herrn Bächler anzeigen würden.
- Ebenfalls am 1. November 2016, nachdem wir miteinander telefoniert hatten, haben Sie sich erneut ausführlich schriftlich geäußert und Ihre Beanstandung erweitert auf die online-Diskussion im Nachgang zum Text über SVP-Präsident und Nationalrat Albert Rösti. Sie schrieben: „ Mir wurden viele - bei weitem nicht alle, auch SACHLICHEN – Beiträge, welche ich verfasst habe, seit Samstag aufgeschaltet. Aber: Praktisch SÄMTLICHE meiner Beiträge wurden im Nachhinein wieder entfernt.“ Das beigefügte Dokument zeige, dass die „Beiträge sachlich und themabezogen waren. SRF untergräbt somit mein verfassungsmässiges Recht, sich auf dem Zwangsgebühren-SRF wie jede andere Person zu äussern. Somit kann ich mich weder politisch zu den Sachthemen sachlich äussern, noch gegen Verunglimpfungen der Linken Gruppe mich wehren. Ich habe gegenüber dem SRF keinerlei Beleidigungen geäussert. LEDIGLICH die nach meiner Ansicht nach Bevorteilung für eine Gruppe rund um Niklaus Bächler beklagt. Dies reichte aus, um mich gänzlich zu zensieren und sämtliche Beiträge auf dem Forum zu entfernen. Als Höhepunkt wurde die übelste Ehrverletzung von Niklaus Bächler, der sich über mein geistiges Niveau in seiner bekannten primitiven, provokativen, verunglimpfenden Art ‚lustig macht‘, Stunden stehen gelassen wie auch andere Provokationen und Verunglimpfungen. Ich fragte SRF ob es ‚gleiche Rechte für alle‘ geben würde. Mit dem Entfernen meines Beitrages und den stehen gelassenen unzähligen Provokationen und Diffamierungen von Niklaus Bächler gegen Andersdenkende hat SRF diese Frage beantwortet! Auch nicht, ob ich nun generell gesperrt bin oder nicht und aus welchem Grund oder warum ansonsten sachliche Beiträge von mir wieder entfernt wurden.“ Es sei eine „Provokation und Nötigung“, wenn 90 Prozent Ihrer Beiträge wieder gelöscht würden: „Die Verfassung dieser Beiträge haben mich einige Zeit gekostet.“ Und Sie schreiben dann auch: „NACH STUNDEN wurde nun die Verunglimpfung von Niklaus Bächler gegen mich nach MEHRMALIGEN Anrufen und Kontaktaufnahme entfernt. Aber eine Stellungnahme, warum meine SACHLICHEN Beiträge entfernt wurden, ist bis jetzt NICHT eingegangen. Dies befremdet extrem, gerade IM BEZUG wie von Niklaus Bächler, Hanspeter Müller, Lucas Kunz, Kurt Meier und Co. reihenweise Verunglimpfungen gegen Sympathisanten Andersdenkender und gezielt gegen mich, generell UNSACHLICHE Kommentare und Pauschalangriffe freigeschaltet wurde. ICH ERSUCHE SRF nochmals, mir mitzuteilen warum MEINE SACHLICHEN Beiträge praktisch alle verschwunden sind.“ Und Sie ergänzten: „Es sind bei entsprechenden Themen über 100 Beiträge pro Woche, welche alleine Niklaus Bächler verfasst. Sie finden davon KEINEN einzigen sachlich, nicht provokativen, konstruktiven Beitrag. NICHT EINEN! Dies persönlich wäre dann nachvollziehbar, wenn SRF dafür auch sämtliche Beiträge insbesondere auch Antworten an Niklaus Bächler aufschalten würde.“ Sie zogen dann noch einen Vergleich zwischen dem SRF-News-Forum und dem SRF-Arena-Forum: „Im hervorragend geführten SRF-Arena-Forum wird es so durchgezogen. Es wird höchst zurückhaltend zensiert. Jeder darf sich im Arena-Forum äussern. Da könnte man zum Schluss gelangen, wie dort mehr unsachliche Beiträge erscheinen. Dies ist NICHT der Fall. Im SRF-Arena-Forum verhalten sich die meisten anständig und respektvoll. Weil sie - auch Niklaus Bächler - eben mit einer entsprechenden Antwort rechnen müssen. Und da diese Gruppe zwar austeilen, aber nicht einstecken kann, verzichten sie auf die meisten Provokationen. Man geht im SRF-Arena-Forum also wesentlich sachlicher und anständiger miteinander um!“
- Am 7. November 2016 haben Sie sich auf einen SRF-News-Text über Staatsrat Oskar Freysinger (vom 6. November 2016) bezogen[4], über den im Netz ebenfalls debattiert wurde. Sie schrieben: „Auch hier wurde ein gewählter NR [5], der sich NIE gesetzeswidrig verhalten hat und sich stets respektvoll zu Andersdenkenden verhält, von der Linksextremen Gruppe (...) neben vielen anderen Beleidigungen als ‚paranoid‘ verunglimpft. Dazu das Hauptziel von Fake Niklaus Bächler ́, Herr Bollinger wurde eine Selbstwahrnehmungsstörung unterstellt. Sprich sowohl NR Freysinger und andere Forumsteilnehmer wurden psychische Geisteskrankheiten unterstellt. Zudem äusserte Fake Niklaus Bächler eine Verleumdung gegenüber Herr Blocher. Jemand, der Anderen NUR aus Provokationsgründen Geisteskrankheiten unterstellt, dürfte in diesem Forum nicht mehr schreiben. MINDESTENS aber solche Beiträge NICHT mehr freigeschaltet werden. Und Gegenmeinungen, Gegendarstellungen müssten (alternativ ebenfalls) freigeschaltet werden.“
- Am gleichen 7. November 2016 haben Sie dann noch einen ganz anderen Ton angeschlagen: „Auch für Lob muss mal Platz sein. Im Augenblick werden sehr grosszügig Kommentare freigeschaltet. So kann man auf primitive Angriffe dieser Gruppe auch reagieren. Ich möchte mich für die vielen Kommentare auch entschuldigen. Man ist sich nicht gewohnt, dass Kommentare freigeschaltet werden, somit verfasst man gleich einige Kommentare am Stück. Es zeigt mir, dass es bei vereinzelten Mitarbeitern ein Problem gibt, welche Linksextreme bevorzugen, aber ein guter Teil Ihrer Redaktion die Beiträge auch fair aufschalten kann und macht. Eine pauschale Kritik an der Redaktion SRFNews ist somit natürlich nicht angebracht, was ich auch nie getan habe! Auch wenn ich grundsätzlich der Meinung bin, primitive Einträge sollten aus allen politischen Seiten vermieden werden.“
Soweit Ihre Argumente und Einlassungen.
B. Ihre ursprüngliche Beanstandung wurde der zuständigen Redaktion zur Stellungnahme vorgelegt. Frau Sandra Manca, Bereichsleiterin SRF News, schrieb:
„Besten Dank, geben Sie uns Gelegenheit, zur Beanstandung von Herrn X Stellung zu beziehen. Herr X wirft uns vor, es sei auf SRF News für ‚normale‘ Bürger kaum möglich, sich zu den Themen zu äussern. Man werde einerseits von SRF News zensiert und andererseits von einer Gruppe mit linker Gesinnung beleidigt, gestalkt und verleumdet. In der Folge listet er eine ganze Reihe von Namen auf, die er zu einer Linksaussen-Gruppierung zählt.
Als Grundsatz gilt bei SRF News, dass wir für alle Sachverhalte und Ansichten offen sind, welche für die Meinungsbildung von Bedeutung sind. Auch erfolgt die Freischaltung der Kommentare unabhängig von parteilichen Standpunkten, Interessen oder persönlichen Neigungen. Aber: Wir tolerieren keine Kommentare, die gegen unsere publizistischen Leitlinien verstossen, rassistisch oder sonst problematisch sind. Auf diese Regeln werden die User auch explizit aufmerksam gemacht. So heisst es in unserer ‚Netiquette‘ explizit:[6]
<(...) dürfen keine Inhalte publiziert werden, die bedrohend, missbräuchlich, belästigend, verleumderisch, vulgär, hasserregend, in sonstiger Weise schädigend einzuordnen sind oder werblichen Charakter haben. Wir behalten uns das Recht vor, regelwidrige Beiträge vollständig und ohne Rückfrage zu entfernen. Missbrauch wird verfolgt.
Ebenfalls gelöscht werden Bemerkungen, die keinen Bezug zum publizierten Thema haben, sowie Beiträge, die offensichtlich unter Fantasienamen oder mit falschem Absender verfasst wurden.>
Ein Blick auf die Kommentare zum kurzen Artikel zur Faust-Attacke auf Christoph Blocher zeigt, dass sich rund um diesen Artikel politisch links stehende mit politische rechts stehenden Kommentarschreiberinnen und –schreibern ein argumentatives Gefecht lieferten, tatsächlich hart an der Grenze zu dem, was aus unserer Sicht noch tolerierbar ist.
Einschreiten müssen wir, wenn sich User gegenseitig beleidigen oder sich zwischen zwei Usern ein Zwiegespräch über Themen entwickelt, die nichts mit dem Artikelthema zu tun haben.
Die gröbsten Kommentare von politisch linker wie rechter Seite, die unter diesen Aspekt fallen, darunter auch solche von Herrn X, haben wir unterbunden. Angehängt finden Sie eine Liste jener Kommentare von Herrn X, die wir entweder nicht publiziert oder wieder entfernt haben. So können Sie sich selbst ein Bild über den angeschlagenen Tonfall machen, den wir auf unserer Plattform nicht tolerieren.[7]
Herr X, der unter den Namen „F Selvä“ kommentiert, hat 10 Kommentare zu den insgesamt 83 Einträgen beigesteuert, die auch heute noch öffentlich nachzulesen sind. Der Vorwurf, seine Meinung würde aktiv durch SRF News zensuriert, erscheint uns haltlos – gerade auch vor dem Hintergrund seiner nach wie vor stattlichen Zahl publizierter Kommentare zu diesem einen Artikel.
Wir sind deshalb der Ansicht, dass die Beanstandung von Herrn X vollumfänglich zurückzuweisen sei.“
C. Damit komme ich zu meiner eigenen Beurteilung der Sachlage. Für die meisten Medien stellen die Online-Diskurse eine Herausforderung dar, weil die Beiträge manchmal wie ein Sturzbach eintreffen und man kaum nachkommt mit Lesen, Aufschalten oder Entfernen. Man kann die Online-Foren nicht unmoderiert lassen. Die besten Erfahrungen machen jene Medien, die besonders interessante Publikums-Beiträge hervorheben und hin und wieder auch redaktionelle Meinungsäusserungen oder Sachhinweise dazustellen. Dies versachlicht die Debatte. Dies ist aber gleichzeitig personalintensiv. Nicht alle Redaktionen können Leute ausschließlich für die Moderation von Online-Foren freistellen.
SRF hat sich Regeln gegeben. Die von Frau Manca zitierte Netiquette verbietet ehrverletzende, rassistische, diskriminierende, sexistische, pornografische und gewaltverherrlichende Beiträge, aber auch solche, die bedrohend, missbräuchlich, belästigend, verleumderisch, vulgär, hasserregend oder sonst schädigend sind oder keinen Bezug zum publizierten Thema haben.[8] Diese Begriffe sind zum Teil klar definiert: Was Pornografie ist, muss nicht lange erläutert werden, ebenso, was Rassismus ist. Aber was ist bedrohend, was belästigend, was sonst schädigend? Hier gibt es ziemlich viel Spielraum für die Netz-Moderatoren.
Dieser Spielraum führt dann auch dazu, dass die Entscheide unterschiedlich ausfallen können. Von Ihren Beiträgen zum SRF-News-Text über die Attacke auf Alt-Bundesrat Christoph Blocher hat die Redaktion 19 gelöscht. Hätte ich entscheiden müssen, dann hätte ich sicherlich die meisten auch entfernt, aber nicht alle. Da schien mir Die SRF-News-Redaktion hin und wieder zu streng.
Nachdem ich mich durch Hunderte von Online-Kommentare durchgewälzt habe, muss ich Folgendes feststellen:
- Die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer schreiben ihre Texte vorschnell, oft, ohne den Gedankengang zu Ende zu überlegen, und meist sprachlich unsorgfältig. Das ist schade. Manchmal wären weniger, aber gründlicher überlegte Kommentare besser.
- Die Debatten sind durchaus auch politisch farbig. Es nehmen sowohl links- wie rechtsorientierte Personen teil. Ich hatte nirgends den Eindruck, dass eine Seite die Debatte dominiert.
- Sie selber sind in allen Debatten präsent. Nach dem Text über Blocher (18. September): 10 Beiträge. Nach dem Text über das Neonazi-Konzert (22. Oktober): 8 Beiträge. Nach dem Text über SVP-Präsident Rösti (29. Oktober): 8 Beiträge. Nach dem Text über Freysinger (6. November): 33 Beiträge.
Ich habe ein wenig den Eindruck, dass Sie sich nicht bewusst sind, dass Sie selber ja auch hart rangehen. Sie sehen bloß die Polemik der Anderen und fühlen sich dann beleidigt und verunglimpft. Wenn Sie sich das Ganze als Stammtisch vorstellen, dann können Sie höchstens an einem Stammtisch politisch Gleichgesinnter darauf zählen, dass man sich meistens einig ist. Wenn wir aber annehmen, Sie würden sich wöchentlich an einem Jahrgänger-Stammtisch einfinden, also an einem Stammtisch, zu dem alle eingeladen sind, die zusammen in die Primarschule gingen und gleich alt sind, dann müssen Sie mit sehr konträren politischen Meinungen rechnen und dann fliegen die Fetzen. Wenn man das nicht aushielte, müsste man den Stammtisch meiden. Genauso ist es im Netz: Wenn man den argumentativen Schlagabtausch, der manchmal auch ein wenig polemisch ist, nicht erträgt, dann sollte man sich gar nicht mehr in solche Debatten einschalten. Wenn man aber geradezu süchtig ist nach Online-Diskussionen, dann muss man auch etwas aushalten.
Ihnen ist beizupflichten, dass in Online-Debatten nicht nur eine politische Richtung zum Zuge kommen sollte, es sei denn, die andere Seite schaltet sich gar nicht in den Diskurs ein. Aber ich habe volles Vertrauen in die SRF-News-Redaktion, dass sie nicht politisch entscheidet, sondern allein aufgrund der Netiquette, und dass sie für möglichst sachliche Debatten sorgt. Wenn die Redaktion die Netiquette anwendet, ist das keine Zensur. Zensur fände nur statt, wenn bestimmte Meinungen unterdrückt würden. Dies ist aber nicht der Fall. Das oberste Prinzip ist Fairness, was Sie ja in Ihrer letzten Zuschrift auch lobend anerkannt haben. Ich kann Ihnen daher nicht beipflichten, dass die SRF-News-Redaktion darauf aus ist, Sie zu schikanieren und dass sie den Grundsatz „Gleiches Recht für alle“ missachtet.
D. Diese Stellungnahme ist mein Schlussbericht gemäß Art. 93 Abs. 3 des Radio- und Fernsehgesetzes. Über die Möglichkeit einer Beschwerde an die Unabhängige Beschwerdeinstanz für Radio- und Fernsehen (UBI) orientiert die beigelegte Rechtsbelehrung. Für Nachfragen stehe ich gerne zur Verfügung.
[1] http://www.srf.ch/news/schweiz/verwirrter-attackiert-christoph-blocher
[2] http://www.srf.ch/news/schweiz/neonazi-konzert-wir-haetten-das-toggenburg-abgeriegelt/
[3] http://www.srf.ch/news/schweiz/svp-praesident-roesti-schweiz-laesst-sich-vorfuehren/
[4] http://www.srf.ch/news/schweiz/oskar-freysinger-trotzt-der-kritik-an-seiner-gastrede
[5] Oskar Freysinger war Walliser SVP-Nationalrat von 2003 bis 2015. Jetzt gehört er dem eidgenössischen Parlament nicht mehr an, sondern beschränkt sich auf sein Amt als Walliser Staatsrat (Anmerkung des Ombudsmannes).
[6] http://www.srf.ch/allgemeines/netiquette-und-user-generated-content-ugc
[7] Diese Liste steht nur dem Ombudsmann und dem Beanstander zur Verfügung, nicht der Öffentlichkeit.
[8] Vgl. Fussnote 6.
Kommentar