«Tagesschau» wegen Nichterwähnen des Romanischen beanstandet
Die «Tagesschau» hat in einem Beitrag über Sprachen in der Schweiz das Rätoromanische teilweise übergangen. Laut Ombudsmann SRG.D, Roger Blum, war dies «aus Gründen des Respekts gegenüber der vierten Landessprache ein Fehler».
Die «Tagesschau» habe die Studie des Bundesamtes für Statistik (BFS) zwar korrekt wiedergegeben, schreibt Blum in seinem Schlussbericht, hingegen sei das Rätoromanische aber dort, wo die Landessprachen und die anderen Sprachen in einer Grafik in Säulenform gezeigt wurden, vernachlässigt worden. Aus seiner Sicht wäre es korrekt gewesen, wenn die «Tagesschau» die vierte Landessprache zumindest erwähnt hätte. Die Schweiz sei ein Land, das den Minderheiten mit gutem Grund überproportionales Gewicht gebe, weil nur so ein friedliches Zusammenleben möglich sei.
Beanstandung der Lia Rumantscha
Den Ombudsmann angerufen hatte die Lia Rumantscha, der Dachverband der rätoromanischen Sprachverbände. Sie beanstandete den Beitrag in der «Tagesschau»-Hauptausgabe vom 5. Oktober, worin über die Vielsprachigkeit der Schweiz berichtet worden war. Dabei sei die vierte Landessprache der Schweiz, das Rätoromanische, nicht erwähnt worden. Damit habe der «Tagesschau»-Beitrag nicht den Anforderungen des Bundesgesetzes über Radio und Fernsehen entsprochen. Kritisiert wurde ausserdem die Nichterwähnung des Romanischen als Teilamtssprache.
Teilaspekt des Sprachenberichts fokussiert
SRF teilte Ende Oktober mit, die «Tagesschau» habe in der Berichterstattung zum Sprachenbericht des Bundesamtes für Statistik einen Aspekt herausgegriffen: nämlich denjenigen über die Verschiebung bei den Hauptsprachen. Beim Rätoromanischen habe es zwischen 1970 und 2014 keine wesentliche Veränderung gegeben. Deshalb sei das Rätoromanische nicht explizit in Text und Grafik erwähnt worden. Dieses Weglassen hätte laut SRF im Text kurz erwähnt werden können.
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