Assad wurde in der «Rundschau» nicht diffamiert

In einer Sondersendung strahlte die «Rundschau» am 19. Oktober 2016 auf SRF 1 ein Interview mit dem syrischen Präsidenten Baschar al-Assad aus. Flankiert wurde das Interview von einem SRF-Filmbeitrag und einem analysierenden Gespräch mit dem freischaffenden Journalisten und Syrien-Kenner Kurt Pelda sowie dem SRF-Nahostkorrespondenten Pascal Weber. Ein Beanstander wirft Pelda Einseitigkeit und Diffamierung Assads vor. Ombudsmann Roger Blum kann die Beanstandung nicht unterstützen.

Die Vorwürfe des Beanstanders gegenüber dem freien Journalisten Kurt Pelda sind happig. Er habe Diffamierung, Hetzpropaganda und Falschinformation betrieben. Insbesondere stösst er sich daran, dass Pelda Assad als «pathologischen Lügner» bezeichnet und die Chemiewaffeneinsätze gegen das Syrische Volk dem Syrischen Regime anlastet. Pelda weist die Anschuldigungen des Beanstanders entschieden zurück. Er führt in seiner Stellungnahme zahlreiche Belege an, welche seine Aussagen rechtfertigen.

«Ein möglichst breites Spektrum von Meinungen abzubilden, gehört gemäss Konzession explizit zu unserem Auftrag.» Mario Poletti, Redaktionsleiter «Rundschau»

Mario Poletti, Redaktionsleiter der «Rundschau», stellt sich hinter Pelda. Dieser sei ein ausgewiesener Kenner der Situation in Syrien. Er sei bewusst als pointierte Gegenstimme zur Sichtweise des Präsidenten Assad eingeladen worden. Denn Assad habe die Möglichkeit gehabt, in einem ungeschnittenen Interview seine Sicht des Krieges darzulegen. «Ein möglichst breites Spektrum von Meinungen abzubilden, gehört gemäss Konzession explizit zu unserem Auftrag», sagt Poletti.

Die «Rundschau» habe mit den Bezeichnungen Peldas als «Syrien-Kenner» und «Kriegsreporter» dessen Rolle jederzeit deutlich gemacht, so Poletti.

Glaubwürdige Belege

Ombudsmann Roger Blum erinnert daran, dass im Zusammenhang mit Syrien Glaubens- und Propagandakriege ausgefochten würden. Auch in der Schweiz gäbe es Anhänger der verschiedenen Protagonisten. Alle Konfliktparteien würden mit der Wahrheit eigenwillig umgehen.

Dass die Grausamkeiten des Assad-Regimes keine Propaganda sind, sieht Blum als erwiesen an. Das syrische Regime streite schwere Verbrechen permanent ab, selbst wenn sie offensichtlich seien. Blum kann die Kritik an Kurt Pelda nicht unterstützen. Im Gegensatz zum Beanstander könne Pelda seine Aussagen belegen.

Schlussbericht Ombudsstelle 4384

Zur Spezialsendung der «Rundschau» vom 19. Oktober 2016

Text: SRG.D/dl

Bild: Moderatorin Susanne Wille im Gespräch mit dem Journalisten Kurt Pelda. Screenshot aus «Rundschau» vom 19. Oktober 2016, SRF

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