Zeitversetzte TV-Nutzung nimmt zu – SRF 1 ungebremst an der Spitze
Seit Einführung des neuen Messsystems im Jahr 2013 ist die Sehdauer noch nie so tief gewesen. Weiter zugenommen hat hingegen die zeitversetzte TV-Nutzung. In der Deutschschweiz bleibt SRF marktführend.
In zwei von drei Sprachregionen – Deutschschweiz (118 Minuten) und Romandie (135 Minuten) – verzeichnet die Sehdauer bei der Gesamtbevölkerung ab drei Jahren im zweiten Semester 2016 einen Konsum-Tiefstwert seit der Einführung des neuen Messsystems im Jahr 2013. Schränkt man die Betrachtung auf die Altersklasse der 15- bis 49-Jährigen ein, ist auch die italienische Schweiz von einem im Semestervergleich historischen Minimalwert betroffen, heisst es in einer Mitteilung von Mediapulse.
Angesichts der Entwicklung der früheren zweiten Semester und der ersten Semester der letzten vier Jahre wäre es aber voreilig, von einem Negativtrend zu sprechen, schreibt Mediapulse dazu. Gerade im ersten Semester des zu Ende gegangen Jahres war die TV-Sehdauer bei der Gesamtbevölkerung ab drei Jahren länger als im Vorjahressemester. Deutlich negative Entwicklungen in Bezug auf die Sehdauer gibt es dennoch: In der Westschweiz scheint sich eine sehr klare Tendenz zu kristallisieren, wonach die Sehdauer in der jungen Altersklasse der 15- bis 29-Jährigen immer kürzer wird.
Zeitversetzte Nutzung, ein ungebremster Erfolg
Beim Verhältnis von zeitversetzter Nutzung zur gesamten TV-Nutzung kann eine von Semester zu Semester lineare, konstante Entwicklung beobachtet werden: Der Anteil zeitversetzter TV-Nutzung an der gesamten TV-Nutzung wird in allen Regionen und bei allen Altersklassen von Semester zu Semester grösser. Mit einem Anteil von 26 Prozent erzielt die Romandie bei den 15- bis 29-Jährigen diesbezüglich einen neuen Höchstwert.
Stabile Tagesreichweiten
Die durchschnittliche Tagesreichweite des Mediums Fernsehen erweist sich im zweiten Semester 2016 im Vergleich zum selben Vorjahressemester als recht stabil. Einzig die Romandie verzeichnet einen kleinen Reichweitenrückgang in der Grössenordnung von 0,8 Prozent. Betrachtet man die Entwicklung der Zahlen der ersten Semester von 2013 bis 2016, lässt sich sogar in jeder Region ein Trend zu einer Zunahme der Anzahl Personen feststellen, die im Tagesdurchschnitt das Fernsehen einschalten.
Auch bei einer Beschränkung der Beobachtung auf die Altersklasse 15 bis 49 kann von einer stabilen TV-Reichweite gesprochen werden. Lediglich bei den 15- bis 29-Jährigen lässt sich, insbesondere im jeweiligen zweiten Semester des Jahres, ein Trend zu einer Abnahme der Einschaltungen im Tagesdurchschnitt feststellen.
SRF 1 ungebremst an der Spitze
Am häufigsten geschaut wird in der Deutschschweiz nach wie vor SRF 1, dies mit einem Marktanteil (alle Zuschauer über drei Jahre) von 18,4 Prozent im zweiten Halbjahr gegenüber 19,2 Prozent im ersten Halbjahr 2016. Es folgen SRF zwei (10,1 Prozent), RTL CH (5,7 Prozent), ARD (5,1 Prozent) und ZDF (4,8 Prozent).
Zulegen konnte der Schweizer Privatsender 3+ mit einem Marktanteil von 2,8 Prozent im zweiten Halbjahr gegenüber 1,7 Prozent im ersten Halbjahr. 3+ landet damit auf dem neunten Platz. Praktisch unverändert sind die Marktanteile der drei grössten Regionalsender TeleZüri (0,8 Prozent), Tele M1 (0,3 Prozent) sowie TeleBärn (0,2 Prozent).
Kommentar