«Kassensturz»-Beitrag über das Schlachten trächtiger Kühe beanstandet
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Mit Ihrer E-Mail vom 2. Februar 2017 haben Sie namens der Bäuerlichen IG für fairen Milchmarkt (BIG-M) die Sendung „Kassensturz“ von Fernsehen SRF vom 24. Januar 2017 und dort den Beitrag „Trächtige Kühe auf der Schlachtbank: Kälber sterben qualvoll“ beanstandet.[1] Ihre Eingabe erfüllt die formalen Anforderungen an eine Beanstandung. Somit kann ich auf sie eintreten.
A. Sie begründeten Ihre Beanstandung wie folgt:
„Wir sind empört über die pauschale Verurteilung der Bauern in der Kassensturzsendung vom 24. Januar. Es geht um den Beitrag zur Problematik, dass trächtige Rinder geschlachtet werden. Das sind ja vor allem Tiere aus der Milchviehhaltung, also dem Produktionszweig, welcher von den Mitgliedern unserer Organisation betrieben wird.
Dass ein trächtiges Tier geschlachtet wird, ist ein sehr brisantes und hochemotionales Thema. Dies allein wäre Anlass, die Wortwahl zweimal zu überdenken. Im angesprochenen Beitrag werden wir Bauern einfach pauschal als mehrheitlich herzlose Leute hingestellt, denen es egal ist, ob ihre Kuh trächtig ist oder nicht.
Im Wortlaut wird nach der Aussage von Bauer Lehmann vom Moderator gesagt: <Mit seiner Haltung gehört Bauer Lehmann zu einer Minderheit. Die wenigsten Bauern kümmert es offenbar, ob ihre Kühe trächtig zum Schlachter kommen.> Diese Aussage versteht der Zuschauer doch so, dass es der Mehrheit der Bauern egal ist, ob ihre Kuh trächtig oder nicht zum Schlachthof geht. Und das stimmt auf keinen Fall!
Die dieser Aussage zugrunde liegende Studie jedenfalls bestätigt das nicht! Darin wurde unter anderem lediglich festgestellt: 6,3% der geschlachteten Tiere waren trächtig. Das heisst, 93,7 % waren nicht trächtig. Die Mehrheit der Tierbesitzer ist also schon mal ausser Diskussion.
Man hat in der Studie nicht alle Bauern angerufen und gefragt, ob sie wussten, ob ihre Kuh trächtig war oder nicht, sondern nur die 6,3%, welche tatsächlich ein trächtiges Tier geschlachtet haben. Damit wird vom Kassensturz ein Ergebnis in diese Studie hinein interpretiert, welches so nicht stimmt!
Die Bauernfamilien leiden aktuell sehr unter den negativen Berichterstattungen. Sie stehen unter einem sehr hohen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Druck. Wenn wir nun noch ohne Grundlage im Schweizer Fernsehen in der gemachten Form angeschuldigt werden, so fühlen wir uns in unserer Menschenwürde aus Gröbste verletzt. Wir sind doch keine herzlosen Monster!
Zu Ihrer Information unten noch den Mailwechsel zwischen mir und der Redaktion.[2] Die Antwort von Frau Wootli geht in keiner Art und Weise auf die Tatsache ein, dass die Redaktion das Resultat der Studie zu dieser pauschalen Verunglimpfung der Bauern uminterpretiert hat. Das hat uns bewogen, eine offizielle Beschwerde bei Ihnen einzureichen. Wir danken für Ihre aufmerksame Prüfung.“
B. Die zuständige Redaktion erhielt Ihre Beanstandung zur Stellungnahme. Frau Ursula Gabathuler, Redaktionsleiterin Kassensturz/Espresso, schrieb:
„Zur Beanstandung von Herrn X gegen den ‚Kassensturz‘-Beitrag vom 24. Januar 2017 zum Thema ‚Trächtige Kühe auf der Schlachtbank: Kälber sterben qualvoll‘ nehmen wir gerne Stellung.
Die ‚Kassensturz‘-Berichterstattung basiert auf der Medienmitteilung von Proviande zur ‚Branchenlösung zur Vermeidung der Schlachtung von trächtigen Rindern und Kühen‘ [3] und zahlreichen Recherchegesprächen mit dem Bundesamt für Landwirtschaft (BLV), dem Schweizerischen Bauernverband (SBV) und dem Schweizer Tierschutz (STS). Im Anschluss an den Beitrag kommt Bauernvertreter Martin Rufer, Leiter Departement Produktion und Märkte beim Schweizerischen Bauernverband (SBV), ausführlich zu Wort.
Wir waren uns der Emotionalität und Brisanz des Themas sehr wohl bewusst und haben unsere Worte sorgfältig gewählt.
Zur beanstandeten Aussage / Teil1:
<Mit seiner Haltung gehört Lehmann zu einer Minderheit. Die wenigsten Bauern kümmert es offenbar, ob ihre Tiere trächtig zum Schlachter kommen.>
Diese Aussage macht nicht der Moderator, sondern sie findet sich im redaktionellen Text des Beitrags. Die Aussage ist auch nicht so absolut zu verstehen, wie sie der Beanstander auslegt, wird sie doch durch das von der Redaktion bewusst eingesetzte ‚offenbar‘ im Kontext relativiert. Bauernvertreter Martin Rufer kann im Gespräch zu dieser Aussage Stellung nehmen. Er sagt: <Bauern sind sich gar nicht immer bewusst, dass ein Tier trächtig ist> (TC 06:05).
Zur beanstandeten Aussage / Teil 2:
<Eine Untersuchung der Veterinärbehörden ergab: 70% der Tierhalter wissen beim Verkauf nicht, ob ihre Kühe tragen. Deshalb kommen jedes Jahr über 10'000 Tiere mit ungeborenen Kälbern im Bauch in die Schlachtung.>
Auch diese Aussage macht nicht der Moderator, sondern sie findet sich im redaktionellen Text zum Beitrag. Diese Aussage gründet auf der oben erwähnten Medienmitteilung von Proviande. Darin heisst es: <Eine im Rahmen einer Untersuchung des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen durchgeführte Befragung bei betroffenen Tierbesitzern ergab, dass heute nur rund 30% der Viehhalter ihre Tiere vor dem Verkauf auf Trächtigkeit untersuchen.> ‚Kassensturz‘ hat sich an diesem Zitat orientiert. Zudem bestätigte Kaspar Jörger, Abteilungsleiter Tierschutz beim Bundesamt für Landwirtschaft, im Recherchegespräch, dass sich diese Aussage in der Studie auf die gesamte Branche extrapolieren lässt, dass man deshalb generell von 70% unwissenden Bauern ausgehen könne. Dies sei am runden Tisch zur Branchenlösung mehrfach bestätigt worden, so Jörger gegenüber ‚Kassensturz‘.
‚Kassensturz‘ liegt es fern, <Bauern pauschal als mehrheitlich herzlose Leute hinzustellen>, wie der Beanstander schreibt. Ganz im Gegenteil: Im bereits oben erwähnten Interview mit Martin Rufer gab ‚Kassensturz‘ den Viehhaltern viel Raum, ihre Sicht zum Thema darlegen zu können. Mit Aussagen wie: <Wir sind überzeugt, dass auch Bäuerinnen und Bauern die Schlachtung trächtiger Kühe nicht wollen> (TC: 8:00), hatte Martin Rufer Gelegenheit, die Haltung der Bauern - und auch des Beanstanders - in dieser Frage klar darzulegen.
Die faire Haltung von ‚Kassensturz‘ in der Berichterstattung zeigt sich auch in der Gesprächsführung des Moderators: Ueli Schmezer lobte die Branche während des Gesprächs für die gefundene Branchenlösung explizit: <Es ist erfreulich, dass die Branche von sich aus aktiv geworden ist> (TC: 7:00).
Zuletzt möchten wir bemerken, dass sich Herr X in seinem Mail an ‚Kassensturz‘ als Privatperson gemeldet hat und nicht als Sekretär der Bäuerlichen IG für fairen Milchmarkt BIG-M. Autorin Nadine Woodtli hat sein Mail umgehend und angemessen beantwortet. Anders als Herr X schreibt, war die in der Beanstandung bemängelte Zitierung der Studie in seinem ersten Mail an die Redaktion kein Thema.
Zusammenfassend möchten wir festhalten:
In den letzten Jahren sind Zehntausende trächtige Kühe auf die Schlachtbank geführt worden, weil Viehhalter ihre ethische Verantwortung nicht wahrgenommen haben. Dieser Wahrheit muss sich leider auch der Beanstander stellen. Umso erfreulicher ist, dass sich die Fleischbranche auf die jetzt vorliegende Branchenlösung einigen konnte. Dies ist die Hauptaussage der ‚Kassensturz‘-Berichterstattung zum Thema – an dieser Aussage hält die ‚Kassensturz‘-Redaktion fest. Wir sind nicht der Meinung, dass wir die Bauern pauschal verunglimpft haben, wie dies Herr X schreibt. Wir haben ausgewogen und fair über das Thema berichtet.
Aus diesen Gründen bitte ich Sie, Herr Blum, die Beanstandung als unbegründet zurückzuweisen.“
C. Damit komme ich zu meiner eigenen Einschätzung des Beitrags. Ich möchte zuerst etwas festhalten, was für mich unbestritten ist (und ich vermute: auch für die Journalistinnen und Journalisten von Radio und Fernsehen SRF): Die Rolle des Bauernstandes der Schweiz kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Er war unentbehrlich für die Versorgung des Landes mit Nahrungsmitteln während der beiden Weltkriege. Er erfüllt auch heute eine zentrale Rolle für die Erhaltung und Pflege von Natur und Umwelt und für die Ernährung der Bevölkerung mit hochwertigen Produkten. Es geht darum, dass die Kulturlandschaft nicht vor die Hunde geht. Insofern kommt der Landwirtschaft eine kulturelle Aufgabe zu, was sich ja im französischen Begriff „agriculture“ sehr schön ausdrückt. Als Bundesrat Delamuraz einmal als Volkswirtschaftsminister den für Kultur und Bildung zuständigen Innenminister vertreten musste, sagte er vor dem Nationalrat: „Le ministre de l’agriculture est donc aussi un ministre de la culture“. Dieser Einsatz der Bauern für die Kulturlandschaft ist im Grunde unbezahlbar.
Ich kann gut nachvollziehen, dass Sie sich vom Beitrag im „Kassensturz“ über das Schlachten von trächtigen Kühen als Milchbauer angegriffen, ja beleidigt fühlten, und dass Ihr Verband, die Bäuerliche IG für fairen Milchmarkt, empört war. Insbesondere die Feststellung, dass der Bauer Daniel Lehmann, der regelmässig misst, ob seine Kühe trächtig sind, zu einer Minderheit gehöre, und dass die Frage, ob allenfalls trächtige Kühe zur Schlachtbank geführt würden, die wenigsten Bauern kümmere, hat Sie auf die Palme gebracht. Sie wollen nicht hinnehmen, dass dies der Mehrheit der Bauern egal ist.
Nun gibt es aber zwei Fakten, die wir einfach zur Kenntnis nehmen müssen: Erstens wird geschätzt, dass in der Schweiz jährlich 10‘000 bis 15‘000 trächtige Kühe geschlachtet werden. Zweitens hat die Studie des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen gezeigt, dass nur 28,7 Prozent der Bauern, die im Beobachtungszeitraum trächtige Rinder schlachten liessen, über die Trächtigkeit Bescheid wussten.[4] 71,2 Prozent waren also sorglos, desinteressiert, uninformiert, ahnungslos. Man kann natürlich argumentieren, die Studie sei zu wenig umfassend, hatte sie doch nur den Schlachthof Oensingen und nur während zwei Wochen im Jahr 2012 analysiert. Außerdem waren nur 5,7 Prozent der geschlachteten Rinder trächtig ab dem 5. Trächtigkeitsmonat. Aber Studien sind immer mikroskopische Proben einer größeren Wirklichkeit. Sie ermöglichen, dass man Tendenzen und Grundmuster feststellt. Und aus dieser Studie lässt sich entnehmen:
- Das Schlachten von trächtigen Kühen findet in der Schweiz statt. Der Anteil an der Gesamtheit geschlachteter Kühe ist zwar bescheiden, aber auch der bescheidenste Anteil ist zu viel.
- Die Mehrheit der Bauern ist ungenügend über die Problematik informiert.
Das Faktum, dass bei der Mehrheit ein Informationsdefizit besteht, wurde vielleicht im Beitrag etwas unglücklich formuliert. Der Beitrag legte den Fokus aber auf Abhilfe: Wie kann das Problem aus der Welt geschafft werden? Und er würdigte die Branchenvereinbarung, die unter der Federführung der Branchenorganisation der Schweizer Fleischwirtschaft, Proviande [5], geschlossen worden ist. Und da habe ich mich gefragt, warum Ihr Verband [6] in dieser Runde nicht mit dabei war. Haben Sie sich verweigert oder wurden Sie außen vor gelassen? Die Branchenvereinbarung ist ein wichtiger Schritt vorwärts, und im Beitrag wird sie durch Martin Rufer vom Schweizer Bauernverband[7] ausführlich erläutert. Vor allem aber: Alle massgeblichen Kräfte tragen sie mit, so die Bundesämter, der Bauernverband, der Tierschutz, die Spartenorganisationen. Das ist konstruktive Politik!
Zusammenfassend lässt sich festhalten: Der „Kassensturz“-Beitrag hat keine falschen Fakten vermittelt. Er hat vor allem aufgezeigt, dass die Beteiligten das Problem erkannt haben und dass eine konstruktive Lösung auf den Weg gebracht wurde. Er hat an einer Stelle etwas unglücklich formuliert, aber insgesamt war die Information sachgerecht und das Publikum konnte sich frei eine eigene Meinung bilden. Ich kann daher Ihre Beanstandung letztlich nicht unterstützen.
D. Diese Stellungnahme ist mein Schlussbericht gemäß Art. 93 Abs. 3 des Radio- und Fernsehgesetzes. Über die Möglichkeit einer Beschwerde an die Unabhängige Beschwerdeinstanz für Radio- und Fernsehen (UBI) orientiert die beigelegte Rechtsbelehrung. Für Nachfragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Anhang: Mailwechsel zwischen X und der Redaktion
Von: X
Gesendet: Mittwoch, 1. Februar 2017 13:44
An: Kassensturz (SRF)
Betreff: Letzte Sendung
Sehr geehrte Redaktion
Ihr Bericht über das Schlachten von trächtigen Kühen hat uns unruhige Nächte beschert.
Als erstes möchten wir anmerken, dass ihr Bericht sehr oberflächlich recherchiert war. So wird festgehalten, dass die Zahl, der in den Schlachthöfen festgestellten Trächtigkeiten in den letzten Jahren zugenommen hat. Sie gehen aber diesen Ursachen nicht nach. Fakt ist aber: In den letzten Jahren haben viele Milchbauern die Milchproduktion eingestellt. In ihren Ställen stehen nun Schlachtkühe, welche ihnen ein Viehhändler laufend liefert. Diese werden rund ein halbes Jahr lang aufgefüttert und erst dann geschlachtet. Diese neue „Produktionsrichtung“ ist ein Teil der Ursache! Konkret kann das so ablaufen: Eine Kuh wird rund drei Monate nach der Abkalbung wieder besamt. Sie ist in diesem Zeitpunkt nicht fett. Jetzt kann es durchaus sein, dass ein paar Tage nach der Besamung die Kuh eine akute Mastitis hat. Der Bauer lässt sie vom Tierarzt behandeln. Der Tierarzt nimmt eine Milchprobe mit. Stellt das Labor nun Staphiloccokus Aureus fest, dann wird der Bauer entscheiden, dass er das Tier besser schlachtet um nicht noch andere Kühe in der Herde damit anzustecken. Er verkauft sie nun also dem Schlachtviehhändler. Dieser bringt sie aber nicht in den Schlachthof, sondern zu einem Klienten (Bauer), welcher magere Schlachtkühe trockenstellt (dann gibt sie keine Milch mehr) und ausmästet. Und so geht die Kuh nach rund 6 Monaten in den Schlachthof. Wer ist hier der herzlose Übeltäter? Ist es wirklich der Bauer?
Sie machen es sich in ihrer Sendung zu einfach mit der Aussage, dass es nur eine kleine Minderheit von Bauern sei, welche nicht wollen, dass eine ihrer Kühe mit einem Kalb im Leib geschlachtet wird. Offenbar sei es der Mehrheit egal.
Mit dieser Aussage beleidigen sie die Mehrheit der Milch produzierenden Bauernfamilien bis ins Herz! Mit solchen pauschalen Aussagen über die Bauern hetzen Sie die Bevölkerung auf. Können Sie sich vorstellen wie es als Bauernkind ist in die Schule zu gehen? Sie übernehmen auch keine Verantwortung für unzählige Menschen, die nach so einem Bericht ohne Schuld von allen Seiten angegriffen werden. Das ist als Bauer fast nicht auszuhalten. Wüste Worte und teilweise auch Taten (durchgetrennte Weidezäune) lösen Sie damit aus und die Leidtragenden sind einzelne Bauern, die durch solche verunglimpfende Berichterstattung unschuldig an den Pranger gestellt wurden.
Es sind genau diese schnoderigen Beleidigungen in den Medien, welche die Familien zutiefst belasten. Wir kennen viele Kolleginnen und Kollegen, die keine Zeitungen mehr lesen und keine Berichte im Fernsehen anschauen, weil sie dies nicht mehr ertragen. Wir selber haben dieser Tage das Abo des Tagesanzeiger nach 34 Jahren gekündigt. (Ihren Bericht haben wir erst nachträglich im Internet angeschaut.)
Übrigens Ihr Bericht war erfolgreich. Die Kommentare sind so, wie sie es provoziert haben. : „Die bösen herzlosen Bauern!“
Der Grossteil der Bauernfamilien fühlt sich aber zutiefst verletzt. Wir erwarten von Ihnen, dass Sie sich in einer der nächsten Sendungen bei den Bauernfamilien für ihre völlig deplatzierte pauschale Verunglimpfung öffentlich entschuldigen.
Mit freundlichen Grüssen
X
Sehr geehrter Herr X
Vielen Dank für Ihr Mail und insbesondere auch die Zeit, die Sie sich dafür genommen haben.
Das BLV hat vor einigen Jahren Stichproben in Schlachtereien gemacht. Die Untersuchungen zeigten Zahlen, die mit denen in Deutschland vergleichbar sind. Der Tierschutz hat offenbar schon seit Jahren nach einer Lösung gedrängt. Aber auch Bell und Micarna haben das Schlachten trächtiger Kühe als Problem erkannt und drängten auf eine Lösung. Weil also von ganz unterschiedlichen Seiten Druck kam, konnte sich die Branche schliesslich am runden Tisch einigen.
Die Fleischbranche selber hat also das Schlachten trächtiger Kühle als Problem bezeichnet und dies zusammen mit der getroffenen Vereinbarung öffentlich kommuniziert. Erst darauf hat der Kassensturz mit seiner Berichterstattung reagiert.
Bauer Lehmann vertrat in unserem Beitrag veranwortungsvolle Berufskollegen wie Sie und brachte stellvertretend seine Sorge um das Tierwohl zum Ausdruck. Er zeigte auch, dass der finanzielle Aufwand, die Trächtigkeit eines Tieres zu prüfen, nicht gross ist und für ihn eine Selbstverständlichkeit. Im anschliessenden Gespräch kam auch noch der Bauernverband ausführlich zu Wort.
Wir sind also überzeugt, ausgewogen und sachgerecht berichtet zu haben. Trotzdem lag uns natürlich fern, Sie durch unsere Berichterstattung in Ihrer Berufsehre zu verletzen oder zu beleidigen. Dass Sie den Beitrag als verunglimpfend empfunden, bedauern wir sehr.
Wir danken Ihnen noch einmal, dass Sie das Gespräch mit uns gesucht haben.
Mit besten Grüssen
Nadine Woodtli, Redaktorin Kassensturz
[1] https://www.srf.ch/sendungen/kassensturz-espresso/kuehe-traechtig-getoetet-baum-auf-auto-ahv-falle-essiggurken-test
[2] Vgl. Anhang
[3] https://www.proviande.ch/de/medien/page/2017/branchenloesung-zur-vermeidung-der-schlachtung-von-traechtigen-rindern-und-kuehen.html
[4] https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/tiere/tierschutz/nutztierhaltung/rinder/fortpflanzung-und-zucht-rind.html#1909817957
[5] https://www.proviande.ch/de/ueber-uns.html
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