Die Argumente sind oft dieselben
Der Disput zwischen «Arena»-Moderator Jonas Projer und dem Historiker Daniele Ganser in der Sendung vom 24. Februar löste die grösste Beanstandungswelle seit dem Bestehen der Ombudsstelle aus.
Die Sendung «Arena» vom 24. Februar 2017 beschäftigte sich mit der Rolle der Medien in einer Gesellschaft und vor allem auch mit der Frage, inwiefern man der oft zitierten «vierten Gewalt» noch trauen kann. Durch einen Disput zwischen Moderator Jonas Projer und dem Historiker Daniele Ganser wurde die Sendung selbst zu einem Beispiel für diesen Diskurs – und löste eine Welle von Beanstandungen aus. Gestern (16. März) ist die Frist für die Beanstandungen abgelaufen. Noch nie wurden so viele Beanstandungen für eine einzige Sendung eingereicht – es sind 492. Die bisherige Höchstzahl lag weit darunter (185 Beanstandungen der Sendung «Schawinski» mit Andreas Thiel im Jahr 2014).
Auffallend ist, dass es in den Beanstandungen beinahe ausschliesslich um den Disput zwischen Jonas Projer und Daniele Ganser geht, wobei so gut wie immer für letzteren Position bezogen, beziehungsweise das Verhalten des Moderators beanstandet wird. Die Argumente ähneln sich dabei in vielen Fällen sehr stark. «Identische Formulierungen finden sich jedoch selten», so Blum. Es sei jedoch erkennbar, dass Basistexte und –argumente vorhanden gewesen sind, die dann individuell umformuliert und angereichert wurden. Dies hat damit zu tun, dass Daniele Ganser auf Social Media dazu aufgerufen hat, sich bei der Ombudsstelle zu beschweren. Dadurch waren die Argumentationslinien vorgezeichnet. Ausserdem erklärt sich so auch der signifikante Anstieg der Anzahl Beanstandungen.
Ein beträchtlicher Teil – ungefähr ein Viertel – der Beschwerden kommt ausserdem aus dem Ausland. «Es sind Beanstandungen aus Deutschland, Österreich, Südtirol, Luxemburg und Holland eingegangen», so Blum.
In einem nächsten Schritt wird die Redaktion der «Arena» eine Stellungnahme verfassen. Danach folgt die Berichterstattung des Ombudsmannes Roger Blum. Ziel ist es, den Schlussbericht «in den ersten Apriltagen» fertigzustellen. Nach dem Versand an alle Beanstanderinnen und Beanstander wird der Bericht dann publiziert.
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