«DOK»-Film über privaten Waffenbesitz erhitzt die Gemüter
Der «DOK»-Film «Schütze sich, wer kann – Mit Waffen gegen die Angst» vom 23. März 2017 gibt einen Einblick in die Welt der Waffen und zeigt Sammler, Sportschützen sowie Büchsenmacher. Ausgangspunkt ist die Zunahme an Gesuchen für den Waffenerwerbsschein in fast allen Kantonen. Fünf TV-Zuschauer sehen Waffensammler und Sportschützen durch den Film diffamiert und einseitig dargestellt. Es würden Extrembeispiele, Klischees und kuriose Protagonisten gezeigt. Zudem bezeichnen einige Beanstander den Film als nicht sachgerecht und manipulativ. Ombudsmann Roger Blum kann keine der fünf Beanstandungen unterstützen.
Der Film sei der Frage nachgegangen, weshalb mehr Gesuche für Waffenerwerbsscheine gestellt würden, wenn die Kriminalitätsrate in der Schweiz kontinuierlich abnehme, erläutert Belinda Sallin, Redaktionsleiterin DOK Eigenproduktionen von SRF.
Auf der Suche nach möglichen Antworten seien verschiedene Protagonisten gezeigt worden. Diese seien keine Aussenseiter der Waffenszene. Alle männlichen Protagonisten des Films seien Mitglieder in einem Schützenverein. Die meisten von ihnen entsprächen dem Bild des korrekten und regelbewussten Schützen und Sportlers. Diejenigen, die diesem Bild nicht entsprächen, gehörten auch zur Realität.
«Es ist unsere Aufgabe, genau dort hinzusehen, wo sich die grundlegenden Fragen stellen: Wann ist die Waffe ein Sportgerät, wann ist sie ein Instrument, um sich sicherer zu fühlen und wann wird sie zur Bedrohung für andere?», Belinda Sallin, Redaktionsleiterin «DOK»-Eigenproduktionen
Sallin ist überzeugt, dass sich das Publikum anhand der vermittelten Informationen, Fakten und Meinungen ein zuverlässiges Bild und eine eigene Meinung über das Thema des Films habe machen können.
Differenzierung statt Klischees
Im beanstandeten «DOK»-Film werden gemäss Ombudsmann Roger Blum die Schützenvereine realistisch abgebildet – mit den Gesitteten und mit den Ungesitteten. Der Film arbeite nicht mit Klischees, sondern mit Differenzierungen. Er illustriere die Problematik der Schusswaffen sehr subtil und differenziert. Der Film sei nicht einseitig und manipuliere nicht, denn er zeige die verschiedenen Facetten des Schiesswesens und des Schusswaffengebrauchs auf.
Das Wesentliche sei im Film zum Ausdruck gekommen. Nämlich wie sich die Schweiz die Tradition der Schützenvereine erhalten könne ohne sich den strengeren Regeln der Europäischen Gemeinschaft zu verschliessen und warum Menschen Sicherheit durch Waffenbesitz suchten. Blum erachtet den Film als sachgerecht und kann keine der fünf Beanstandungen unterstützen.
Schlussberichte Ombudsstelle Nr.
5028
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Zum «DOK»-Film «Schütze sich, wer kann – Mit Waffen gegen die Angst» vom 23. März 2017
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