Sendung «Netz Natur» über Elefanten beanstandet

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Mit Ihrer E-Mail vom 18. Juni 2017 beanstandeten Sie die Sendung „Netz Natur“ von Fernsehen SRF vom 1. Juni 2017 („Was uns Elefanten sagen“).[1] Ihre Eingabe entspricht den formalen Anforderungen an eine Beanstandung. Ich kann folglich darauf eintreten.

A. Sie begründeten Ihre Beanstandung wie folgt:

„Ich habe mir im Internet die aktuellste Sendung von Netz Natur angeschaut. Voller Vorfreude hatte ich mich auf eine spannende Reportage gefreut. Was ich dann aber zu sehen bekam, schockierte mich zutiefst. Im Folgenden möchte ich Ihnen die Gründe für meinen Ärger chronologisch darlegen.

Bei ziemlich genau 12' behauptet die selbsternannte Schützerin, die Elefanten hätten beim Baden im Wasser Spass und nähmen ein Staubbad. Wie kann man wissen, ob die Elefanten Spass haben. Die Aussage wurde in der Sendung auch nicht hinterfragt. Für mich ein klarer Verstoss gegen das Sachgerechtigkeitsgebot. Allgemein ist die offensichtliche Banalisierung des komplexen Alltags thailändischer Elefanten stossend.

Gerade wollte ich diese Vereinfachungen als kleines, verzeihbares Missgeschick beiseitelegen, da traf mich die Behauptung, Elefanten wären langweilig und immer am Fressen, wie ein Schlag ins Gesicht. Als leidenschaftlicher Elefantenfreund kann ich diese herabsetzenden Worte so nicht stehen lassen. Elefanten sind äusserst spannende und vielseitige Wesen.

Generell werden die Elefanten in Thailand etwas zu häufig gezeigt, jene von Afrika bleiben gänzlich auf der Strecke.

Bei 21:30 behauptet Frau Pastorini, Bananen wären Stauden. Gemeinhin ist aber bekannt, dass es sich um Gräser handelt. Zugegeben, ein kleiner Fehler.

Bei 23:40 redet dann die Journalistin aber wieder sehr diskriminierend. Sie spricht unverblümt von einem "Problemelefanten". Ist das für einen öffentlich-rechtlichen Sender angemessen?

Und was bitteschön hat ein "phallischer Zaun" zu dieser Sendezeit zu suchen? Dieser Ausdruck geht ja gar nicht. Frühsexualisierung pur!

Doch als wäre das nicht genug. Bei 32:40 werden die Elefanten gerade zu hin schamloserweise beim Korpolieren gezeigt. Völlig unzensiert und in Grossaufnahme. So etwas können, dürfen und wollen unsere noch stark beinflussbaren Kinder nicht sehen. Als Pädagoge missfällt mir solch verantwortungsarmes Quotenlechzen.

34.29: geradezu provokativ wird der Koitus dieser Tiere erneut zur Schau gestellt. Hat ein öffentlich-rechtlicher von Gebühren subventionierter TV-Sender solche RTL'sche Sexualisierungen wirklich nötig?

Ich hoffe, Ihnen nicht zu nahe getreten zu sein und erwarte gerne Ihre Antwort.“

B. Die zuständige Redaktion erhielt Ihre Beanstandung zur Stellungnahme. Der Redaktionsleiter „Netz Natur“, Herr Dr. phil. nat. und Dr. h.c. Andreas Moser, antwortete wie folgt:

„Auf die Beanstandung Nr. 5112 von Herrn X zu unserer Sendung ‚Netz Natur‘ vom 1. Juni 2017 (‚Was uns Elefanten sagen‘) möchte ich als verantwortlicher Redaktionsleiter, Moderator und Produzent der Sendung, aber auch als promovierter Biologe wie folgt Stellung nehmen:

Die Beanstandung moniert nur in einem Punkt fehlende Sachgerechtigkeit: Sie stellt infrage, dass Elefanten bei bestimmten Verhaltensweisen Spass haben können. Im Übrigen bringt die Beanstandung Missfallen zu verschiedenen Themenelementen und moralischen Auffassungen zum Ausdruck, die jedoch nicht explizit als Missachtung der Mindestanforderungen an den Programminhalt gemäss Radio- Fernsehgesetz im eigentlichen Sinn angemahnt werden, sondern über die der Beanstander seine andere Auffassung kundtut und sich über gezeigte Inhalte ärgert. Trotzdem möchte ich im Folgenden diese Kritik ernst nehmen und direkt unter den betreffenden Passagen der Zuschrift die wissenschaftlichen Sachverhalte klarstellen sowie zur moralischen Kritik Stellung nehmen:

Selbsternannte Elefantenschützerin (12‘): Dr. phil. nat. Jennifer Pastorini ist keine selbsternannte Elefantenschützerin, sondern eine international anerkannte Expertin für die Biologie freilebender, Asiatischer Elefanten. Sie ist Mitglied der IUCN Asian Elephant Specialist Group (der internationalen Gruppe von Fachexperten, die sich mit dem Status, der Erforschung und dem Schutz der Asiatischen Elefanten befassen. Dabei ist die IUCN die Referenzorganisation der UNO und vieler nationaler Regierungen). Frau Pastorini ist Herausgeberin der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Gajah, die sich monothematisch mit Themen über die Asiatischen Elefanten befasst. Sie ist assoziierte Wissenschafterin der Universität Zürich sowie des Smithsonian Conservation Biology Institute in Front Royal VA, USA. Sie lebt in Sri Lanka und befasst sich seit 2004 wissenschaftlich vor Ort mit den dort lebenden Elefanten. Der kürzlich verstorbene Schweizer Verhaltensbiologe Dr. Fred Kurth, der ein Leben lang Asiatische Elefanten erforschte, hat sein letztes Buch über diese bedrohte Art Jennifer Pastorini und ihrem Ehemann Prithiviraj Fernando, ebenfalls ein international geachteter Elefantenexperte, gewidmet. Jennifer Pastorini verfügt im Fachgebiet der Elefantenforschung also über vielfach belegte und anerkannte Legitimation und Kompetenz und es gab beim Interview keinen Anlass, ihre Aussagen zu ihren selbst gefilmten Freilandbeobachtungen in Zweifel zu ziehen.

Die Interpretation, dass Elefanten Spass haben können, ist wissenschaftlich fundiert und damit sachgerecht. In der Verhaltensforschung sind nämlich sehr wohl verschiedene Verhaltensweisen von Tieren eindeutig definiert: Etwa Spiel, Körperpflege, freundliche oder aggressive Berührungen von Artgenossen usw.. Bei Spiel oder Körperpflege werden mitunter im Köper Botenstoffe freigesetzt, die im mesolimbischen System des Gehirns von Säugetieren stark positive Emotionen bewirken (in der Fachliteratur als ‚Glücksgefühle‘ – ‚liking‘ bezeichnet). Die jungen Elefanten, die Jennifer Pastorini und ihr Partner in Freiheit gefilmt hatten, zeigten immer wieder freiwillig das Planschen im Wasser, das eindeutig dem Spielverhalten zuzuordnen ist, und dieses spielerische Verhalten in einer Fernsehsendung für ein allgemeines Publikum als ‚Spass‘ zu übersetzen, ist auch aus kritischer, wissenschaftlicher Perspektive absolut sachgerecht.

Der Alltag der Elefanten wurde in keiner Weise banalisiert, sondern es wurden die wesentlichen Phasen des Tagesablaufs durch die ganze Sendung vom frühen Morgen bis in die Nacht beschrieben. Mehr noch: Es wurde klar differenziert zwischen Elefanten, die in Schutzgebieten von Menschen nicht gestört werden und solchen, die mit den ortsansässigen Menschen den Lebensraum teilen und mit ihnen in Konflikt geraten. Natürlich könnte man in vielen Bereichen noch viel tiefer in die Details gehen und etwa die spannenden, individuellen Beziehungen oder die Verhaltensweisen verschiedener Gruppen wie von Müttern mit Kälbern, Jungbullen oder erwachsenen Bullen beleuchten, doch muss man sich in einer 50münütigen Fernsehdokumentation zwangsläufig auf die grossen Linien beschränken, wenn es um den Vergleich des Alltags zwischen wilden und Zoo-Elefanten geht.

Langweilige Elefanten: Mit dem Begriff „langweilig wollte Jennifer Pastorini zum Ausdruck bringen, dass die Elefanten für viele Stunden des Tages immer wieder ähnliche Verhaltensweisen der Nahrungsaufnahme zeigen, was für einen Beobachter monoton oder eben ‚langweilig‘ wirken kann. Es ist der Elefantenexpertin hoch anzurechnen, dass sie sich in ihren Schilderungen ins Publikum hineinzuversetzen versuchte und das Verhalten der Elefanten nicht wissenschaftlich abgehoben, sondern populär und auch für ein nicht-akademisches Publikum nachvollziehbar, beschrieb.

Fehlende afrikanische Elefanten: Der Titel der Sendung war mit ‚Was uns Elefanten sagen‘ offen betreffend der Art der Elefanten, und es wurde dann auch klar von Anfang an erklärt, dass es um Asiatische Elefanten geht, die sich in vielen Verhaltensweisen stark von den afrikanischen Arten unterscheiden. Zudem wurde auf Thailand fokussiert, weil sich der Elefantenpark im Zoo Zürich als Pendant zum thailändischen Kaeng Krachan Nationalpark definiert. Als Zuschauer mag man diese Fokussierung bedauern, aber das vollständige Abdecken aller möglichen Erwartungen, die ein Thema weckt, ist in einer solchen Fernsehsendung schlicht unmöglich.

Bananenstauden (21:30): Im deutschen Sprachgebrauch ist Bananenstaude nach dem Duden als korrekter Ausdruck akzeptiert[2] und entsprechend verständlich. Bananen gehören zwar wie die Gräser in die Verwandtschaft der sogenannt monocotyledonen Pflanzen, sie aber deswegen als Gräser zu bezeichnen, wäre wissenschaftlich nicht korrekt. Insofern rechtfertigt sich für die Praxis der volkstümliche, allgemein verständliche Begriff ‚Bananenstaude‘, zumal sich das Sendungs-Thema ja nicht um diese Pflanzen drehte ...

Problemelefanten (23:40): Wildtiere, die Menschen bedrohen werden, in Fachkreisen im deutschen Sprachgebrauch allgemein als ‚Problem-Tiere‘ (Problembär, Problemelefant etc.) bezeichnet. Es handelt sich dabei um einzelne Individuen, die aufgrund ihrer Spezialisierung des Verhaltens den Menschen so nahe kommen, dass es für Leib und Leben gefährlich werden kann. Immerhin gibt es in Asien jedes Jahr rund 300 Tote durch den Konflikt mit Elefanten. In der Sendung wurde klar aufgezeigt, welche Faktoren in Asien für die Entstehung dieses sogenannten HEC (Human Elephant Conflict) verantwortlich sind (religiös motivierte Fütterung der Tiere durch Lebensmittelreste auf Märkten und am Strassenrand; Besetzung der ehemals besten Weideflächen der Elefanten durch den menschlichen Ackerbau; exzellentes Futterangebot für Elefanten im Kulturland der Menschen). Es wurde also nicht einfach der Begriff ‚Problemelefant‘ isoliert als ‚Beleidigung‘ eines Tieres verwendet, sondern der Kontext wurde ausführlich erklärt und das Wort ohne Wertung als Terminus technicus im Interview eingesetzt.

Phallischer Zaun: Kinder, die das Wort ‚phallisch‘ verstehen, sind wohl im Sinne des Beanstanders bereits früh ‚sexualisiert‘ ... Und für die, die das Wort nicht verstehen, schlüpft der Begriff unauffällig durch. Nicht nur, dass dieser Zaun beim Zoopersonal einschlägig benannt ist - die Bezeichnung hat durchaus einen wissenschaftlichen, kulturhistorischen Hintergrund: Die massiven Pfähle der Krals, der sogenannten Keralas, in die früher wilde Elefanten zum Fang und zur Abrichtung von Arbeits-, Repräsentations- und Tempelelfanten getrieben wurden, waren die unzweideutige Vorlage der im Zoo Zürich nachgebildeten Pfähle und sollten auf diese Art die Potenz, die menschliche Kraft und auch den Zauber repräsentieren, die es braucht, um so kräftige Tiere wie Elefanten gefangen zu halten. Dieser Gebrauch von Phallussymbolen ausserhalb eines sexuellen Kontexts als Symbolik für männliche Kraft und Macht ist übrigens in der wissenschaftlichen Literatur für zahlreiche Kulturen beschrieben.

Paarungsakt: Der Paarungsakt gehört zum normalen Verhalten von Tieren, ist Bestandteil ihres Lebens und er motiviert einen wesentlichen Teil ihres Verhaltens. So wird bei NETZ NATUR das Kopulieren als Endpunkt einer ganzen Reihe von Verhaltensweisen beschreibend gezeigt, dass man sich über das gesamte Verhalten ein vollständiges, sachgerechtes Bild machen kann. Zudem war bei der fraglichen Szene interessant, dass es eben nicht zur vollständigen Kopulation kam. Dabei gab es nicht – wie beanstandet - eine exzessive Nahaufnahme der Organe, und die Szene wurde gegenüber dem echten Verhalten auch auf die Länge gekürzt, wie dies zur Illustration über deren Ablauf erforderlich war. Sie wurde aber nicht voyeuristisch der Quote zuliebe ausgebadet, wie es in der der Beanstandung steht. Das Paarungsverhalten von Zootieren findet während der Besuchszeit in aller Öffentlichkeit in voller Länge und vor vielen Kinderaugen statt. Die logische Konsequenz der Auffassung des Beanstanders wäre, Kindern den Zutritt zu solchen Live-Szenen im Zoo zu verbieten.

Zweite Kopulation (34:29): Die zweite Kopulation desselben Bullen in der Dokumentation – diesmal diskret von vorn, um sich eben nicht dem Vorwurf des unnötigen Voyeurismus auszusetzen – erfolgte als Illustration in der Erzählung, dass sich der Bulle mit einem anderen Weibchen durchaus erfolgreich paarte. Daraufhin wurde dann ja auch die Geburt des so gezeugten Jungtieres gezeigt.

Allgemein ist es bei der Vielfalt der persönlichen Meinungen über Experten und Interpretationen sowie bei der grossen Vielfalt des moralischen Empfindens unmöglich, es immer allen Auffassungen Recht zu machen. NETZ NATUR orientiert sich an wissenschaftlich plausiblen und dokumentierten Fakten, die einer wissenschaftlich fundierten Recherche standhalten und die sich soweit möglich auf mehrere anerkannte Quellen stützt. Das war in dieser Sendung mit Dr. Jennifer Pastorini eindeutig der Fall. Ihre Aussagen werden in der wissenschaftlichen Literatur bestätigt. Auf das Zitieren der wissenschaftlichen Publikationen wurde in dieser Stellungnahme der zugunsten des Umfangs und der besseren Lesbarkeit verzichtet, die Literaturzitate können aber gerne bei Bedarf nachgeliefert werden.

Bei den Themen, die gesellschaftliche Moralnormen betreffen, folgt die Redaktion NETZ NATUR einerseits den gesetzlichen Richtlinien, die das Zeigen des natürlichen Paarungsverhaltens von Tieren strafrechtlich nicht als Pornografie werten, und vertritt die Auffassung, dass diese Verhaltensweisen von Tieren moralisch neutral gezeigt werden können, wobei mit Rücksicht auf diesbezüglich empfindlichere Personen im Publikum durchaus darauf geachtet wird, es nicht voyeuristisch über das für die sachgerechte Information hinaus nötige Mass auszudehnen oder zu betonen.“

C. Damit komme ich zu meiner eigenen Bewertung der Sendung. Ich habe mir den Film darauf hin angeguckt, ob Ihre Kritik begründet ist. Aber zunächst war ich fasziniert von den Bildern, von den Tieren und vom gelungenen Gegenschneiden des Elefanten-Lebens im Zürcher Zoo und des Elefanten-Lebens in Thailand und in Sri Lanka, teils in den Parks, teils in der freien Wildbahn. Der Film ist ein echtes Stück Aufklärung und Weiterbildung, und wer sich weiter mit der Elefanten-Psychologie beschäftigen will, lese den Roman „Elefant“ von Martin Suter.[3] Suter hat sich vor der Niederschrift eingehend von Fachleuten über Elefanten beraten lassen. Sowohl in den Ursprungsgebieten in Asien und Afrika als auch in den Zoos und Zirkuswelten weiß man mittlerweile viel über die gewaltigen Tiere. Was für ein Unterschied zu meiner Jugendzeit, als die „Elefäntli“ des Basler Zoos jeweils im Gänsemarsch durch die Innenstadt spazierten und damit nur den Voyeurismus des Publikums, kaum aber ihr eigenes Wohlbefinden bedienen durften! Elefantengehege in Zoos wie in Zürich, in Berlin oder in Köln kommen der natürlichen Lebensart der Tiere doch schon deutlich näher.

Nun aber zu Ihrer Beanstandung. Sie erklärten sich schockiert von der Sendung, weil sie Ihres Erachtens

  • ungesicherte oder falsche Fakten verbreitete;
  • die afrikanischen Elefanten ausklammerte;
  • die Elefanten banalisierend, ja diskriminierend behandelte;
  • und unzensiert Kopulationen zeigte.

Sie sprechen damit das Sachgerechtigkeitsprinzip, das Vollständigkeitsgebot, das Diskriminierungsverbot und die Gefährdung der öffentlichen Sittlichkeit an. Von der Sache her hat Herr Dr. Moser bereits einlässlich dargelegt, dass der Film sachgerecht war und dass sich Frau Pastorini als ausgezeichnete und anerkannte Elefanten-Forscherin in der Materie absolut auskennt. Ich kann in der Tat keinen Punkt finden, wo der Film nicht sachgerecht war.

Auch die Konzentration auf asiatische Elefanten und der Verzicht, afrikanische mit zu berücksichtigen, liegt im Ermessen der Redaktion. Journalismus muss immer auswählen; journalistische Beiträge sind keine Lexikon-Artikel, die alles aufzählen, was auch noch zum Thema gehört. Der Entscheid, sich auf asiatische Elefanten zu beschränken, lag nahe, da man ja den Zürcher Zoo (mit asiatischen Elefanten) mit den Herkunftsregionen vergleichen wollte. Und so vorzugehen, gehört zur Programmautonomie des Fernsehens. Dem Publikum ging dadurch nichts verloren.

Ebenso bemerkte ich nirgends eine Banalisierung, ja Diskriminierung der Elefanten, gewissermaßen eine Geringschätzung der Tierwürde. Im Gegenteil: Die Autoren des Films haben die Elefanten respektiert und differenziert zur Geltung gebracht. Die Redaktion hatte nirgends die Intention, deren Würde zu beeinträchtigen.

Und schließlich die Kopulationsszenen. Wenn von Tieren die Rede ist, dann gehören Kopulieren, Gebären, Fressen, Spielen, Kämpfen und Sterben zum Lebenszyklus. Tiere verfügen über mancherlei Regungen. Sie sind vielleicht scheu, misstrauisch, schlau, aber die menschliche Scham ist ihnen fremd. Sie kopulieren völlig unbefangen. Sie laufen ja im Prinzip auch das ganze Leben lang nackt umher. Darum gehört es zur Erzählung über das Leben von Elefanten, sie auch beim Kopulieren zu zeigen. Und im Film geschieht dies nicht voyeuristisch oder pornografisch. Ich kann daher keine Störung der öffentlichen Sittlichkeit erkennen. Die alles führt mich dazu, Ihnen abschliessend zu sagen, dass ich Ihre Beanstandung nicht unterstützen kann.

D. Diese Stellungnahme ist mein Schlussbericht gemäß Art. 93 Abs. 3 des Radio- und Fernsehgesetzes. Über die Möglichkeit einer Beschwerde an die Unabhängige Beschwerdeinstanz für Radio- und Fernsehen (UBI) orientiert die beigelegte Rechtsbelehrung. Für Nachfragen stehe ich gerne zur Verfügung.

[1] http://www.srf.ch/sendungen/netz-natur/was-uns-elefanten-sagen

[2] http://www.duden.de/rechtschreibung/Bananenstaude

[3] Martin Suter (2017): Elefant. Zürich: Diogenes. http://www.diogenes.ch/leser/autoren/s/martin-suter.html

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