Der Schweiz die Temperatur gefühlt

Die Dezembersitzung des Publikumsrats SRG.D stand ganz im Zeichen der Swissness: Im Fokus war der nationale Themenabend «+3°» der SRG SSR, der sich den Folgen des Klimawandels für die Schweiz widmete. Ein weiteres Thema waren die drei- bis fünfteiligen Serien, die unter der Dachmarke «He!matland» auf SRF 1 ausgestrahlt wurden und eine facettenreiche Schweiz zeigten.
Am 29. November 2017 wurde auf den ersten Fernsehkanälen von SRF, RTS, RSI und auf SRF info für RTR in der Abend-Primetime ab 20 Uhr der nationale Themenschwerpunkt «+3°» ausgestrahlt, der dem Klimawandel und seinen Auswirkungen auf die Schweiz gewidmet war. «+3°» war auch im Netz verankert, wo unter anderem zwei Expertenchats, aber auch speziell für das nationale Projekt erarbeitete Videos aufgeschaltet waren. Einzelne Publikumsfragen aus dem Internet wurden zudem in die Abendsendung aufgenommen.
Der Publikumsrat beurteilt Themenschwerpunkte generell als positiv und ist überzeugt, dass sie im Sinne des Service public einen wichtigen Beitrag zur Meinungsbildung leisten und ein klares Markenzeichen der SRG SSR darstellen. Er ist sich überdies einig, dass mit dem Klimawandel ein aktuelles und komplexes Thema aufgegriffen wurde, das weltweit zu den grossen Herausforderungen unserer Zeit gehört.
Die Mehrheit des Rates erteilt dem nationalen Schwerpunkt bei SRF, für dessen Umsetzung es über alle Vektoren, Redaktionen und Sprachgrenzen hinweg zu einer engen Zusammenarbeit kam, übers Ganze gesehen gute Noten. Er ist sich sicher, dass die Sendung es geschafft hat, mit einer faszinierenden Fülle spannender Informationen ein breites Publikum für die Folgen des Temperaturanstiegs zu sensibilisieren. Lob gab es auch für Arthur Honegger, dessen Moderation als souverän und sympathisch wahrgenommen wurde.
Einige Ratsmitglieder hätten sich allerdings noch mehr Einordnung und Vertiefung gewünscht, andere vermissten den globalen Aspekt des Klimawandels. Für Diskussionsstoff sorgten zudem die Qualität des Online-Votings, die symbolische Aktion mit den zwei schmelzenden Eissäulen, die zeigen sollte, dass man die Klimaerwärmung mit Verhaltensänderungen beeinflussen kann sowie das neuartige, clean wirkende Studiodekor. Optimierungspotenzial sieht der Publikumsrat hauptsächlich bei den Schaltungen in die anderen Sprachregionen, deren Informationswert in «+3°» mehrheitlich als unergiebig empfunden wurde.

«He!matland»

Unter der Dachmarke «He!matland» will SRF 1 seit April 2017 die Schweiz in ihrer gesamten Vielfalt zeigen. Zu sehen waren in den vergangenen Monaten jeweils donnerstags um 21 Uhr die drei- bis fünfteiligen Sendereihen «Vier zum Volk», «Wir Pendler», «Sorgenstimmung», «Schule machen», «Mona mittendrin» und «Achtung Mütter», in deren Zentrum aktuelle, kontroverse und relevante Geschichten stehen.
Obwohl nicht alle Sendungen gleich gut gefielen und diese inhaltlich zum Teil kontrovers beurteilt wurden, attestiert der Publikumsrat den Verantwortlichen, dass es ihnen mit «He!matland» gelingt, anhand von spannenden Personen und sorgfältig erzählten Geschichten wichtige gesellschaftliche Themen aufzugreifen. Die Mehrheit der Ratsmitglieder freut sich über den Mix aus Unterhaltung, Information und Tiefgang und ist überzeugt, dass damit Diskussionen über Werte und Normen angeregt werden können. Positiv erwähnt wurden insbesondere die Sendereihen «Mona mittendrin», «Sorgenstimmung» und «Vier zum Volk», denen auch für die Zukunft grosses Potenzial zugeschrieben wird.
Optimierungsmöglichkeiten sehen die Ratsmitglieder bei der sprachlichen Formulierung einzelner Sendetitel. Zudem ist für viele der Name der Dachmarke nicht überzeugend. Die Doppeldeutigkeit von «He!matland» sei verwirrend und der Begriff könne altertümlich oder gar abschreckend wirken und werde den zeitgemässen und vielfältigen Inhalten nicht gerecht.

Text: Publikumsrat SRG.D

Bild: Moderator Arthur Honegger führte durch den Themenabend «Plus 3 Grad». SRF/Oscar Alessio.

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