ARD-Korrespondenten vor dem Ombudsmann
In den Informationssendungen von Radio SRF sind gelegentlich ARD-Korrespondentinnen und -korrespondenten zu hören. Dies missfällt einem Radiohörer. Er befürchtet, dass SRF zum ARD-Anhängsel werde. Dem widerspricht Radio SRF und betont, dass das SRF-Auslandkorrespondentennetz ausgebaut worden sei. Allerdings könnten nicht sämtliche Sendeplätze mit eigenen Berichten gefüllt werden. Dafür zeigt Ombudsmann Roger Blum Verständnis. Für ihn hat eine qualitativ hochstehende Berichterstattung oberste Priorität.
SRF möchte die Welt aus einer Schweizer Perspektive darstellen, betont Fredy Gsteiger, stv. Chefredaktor von Radio SRF. Weiter meint er: «Wir sind uns bewusst, dass es die SRG nicht zuletzt deshalb braucht, damit unser Land auch punkto Medien souverän ist und eine eigene Optik auf die Geschehnisse hat. Und zwar nicht zuletzt bei der Auslandberichterstattung.» In den vergangenen Jahren habe SRF das Auslandkorrespondentennetz ausgebaut und nicht ausgedünnt.
Obwohl die Korrespondentinnen und Korrespondenten heute präsenter seien als je zuvor, könnten aus finanziellen Gründen nicht alle Sendeplätze 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr mit eigenen Berichten gefüllt werden. Deshalb sei man immer wieder auf ARD-Kolleginnen und -Kollegen sowie freie Mitarbeiter angewiesen, erklärt Gsteiger.
«Wir sind uns bewusst, dass es die SRG nicht zuletzt deshalb braucht, damit unser Land auch punkto Medien souverän ist und eine eigene Optik auf die Geschehnisse hat. Und zwar nicht zuletzt bei der Auslandberichterstattung.» Fredy Gsteiger, stv. Chefredaktor Radio SRF
Die Schweiz im Fokus
Ombudsmann Roger Blum ist sich mit dem Beanstander einig, dass Auslandkorrespondenten ein Markenzeichen für einen Servie-public-Sender sind. Er lobt, dass SRF sich je 18 Korrespondentinnen und -korrespondenten für Radio und Fernsehen leistet. Blum findet es zentral, dass Korrespondenten dem Informationsbedürfnis des Zielpublikums gerecht werden und wissen, was das Schweizer Publikum interessiert. Dabei ist für Blum wichtiger, dass die Korrespondentinnen und Korrespondenten das Schweizer Publikum im Fokus haben, als dass sie über die Schweizer Staatsbürgerschaft verfügen.
Roger Blum zeigt Verständnis dafür, dass die SRF-Korrespondentinnen und -Korrespondenten nicht alles abdecken können. Oberste Priorität hat für ihn eine qualitativ hochstehende Berichterstattung. Dafür nimmt er in Kauf, wenn hin und wieder ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten bei SRF zum Zug kommen. Blum kann die Beanstandung nicht unterstützen.
Kommentar