Einspieler in «Arena» über No Billag ist rechtens
Die «Arena» vom 5. Januar 2018 («No Billag – Jetzt redet das Volk!») zeigte einen Einspieler, der visualisiert, was bei einer Annahme der Initiative geschieht. Zwei Beanstander kritisieren die Darstellung der untergehenden SRG als nicht sachgerecht. Der Untergang der SRG entspricht für sie nicht den Fakten. Sie finden, man hätte die SRG in einer anderen Dimension darstellen können. Für die SRF-Verantwortlichen wie auch für Ombudsmann Roger Blum hingegen war die Darstellung korrekt und die Sendung als Ganzes sachgerecht. Der Ombudsmann kann die Beanstandung nicht unterstützen.
«Was geschieht bei einem Ja zu ‘No Billag’? Keiner weiss es, heisst es im Einspieler. Und weiter: Klar ist: Die SRG, wie wir sie heute kennen, gibt es mit ‘No Billag’ nicht mehr», zitiert Jonas Projer, Moderator und Redaktionsleiter «Arena» die beanstandete Stelle des Einspielers in seiner schriftlichen Stellungnahme. Nach Auffassung der «Arena»-Redaktion entspricht die gewählte Darstellung in Text und Bild den Tatsachen. Projer weist darauf hin, dass die Befürworter der Initiative auf die Aussagen des Einspielers in der Sendung haben reagieren können.
Falls der Einspieler ein weiteres Mal in einer Sendung gezeigt werde, so Projer, würde man ihn noch ergänzen: So würde eines der Gebäude in der Schneekugel mit SRG angeschrieben, um die Differenzierung zwischen der SRG heute und einer möglichen, von den Initianten postulierten, privat finanzierten SRG auch visuell zu verdeutlichen.
«Service public heisst eben, dem Volk nicht nur das geben, was es will, sondern auch das, was es braucht. Und in der direkten Demokratie braucht das Volk ganz besondere Unterstützung durch die Medien, um seine Verantwortung wahrnehmen zu können.» Roger Blum Ombudsmann
Sendung insgesamt sachgerecht
Ombudsmann Roger Blum erachtet die gezeigte Simulation als anschaulich und korrekt. Auch er ist überzeugt, dass es eine SRG, wie wir sie heute kennen, bei einer Annahme der Initiative nicht mehr geben werde. Blum zählt in seinem Schlussbericht detailliert auf, welche Service-public-Leistungen der SRG es nicht mehr geben würde. Service public heisst für Blum «dem Volk nicht nur das geben, was es will, sondern auch das, was es braucht. Und in der direkten Demokratie braucht das Volk ganz besondere Unterstützung durch die Medien, um seine Verantwortung wahrnehmen zu können.»
Blum räumt ein, dass der monierte Einspieler die SRG als kleinen Privatsender hätte zeigen können, der sich im Raum Zürich weiter über Wasser hält. Dass man das nicht gemacht hat, betrachtet Blum allerdings als ein Mangel in einem Nebenpunkt. Das Publikum habe sich trotzdem eine eigene Meinung bilden können. Gemäss Bundesgericht müsse immer die ganze Sendung in den Blick genommen werden. Die ganze «Arena» vom 5. Januar hat gemäss Blum die Anforderungen an Sachgerechtigkeit, Vielfalt und Transparenz erfüllt.
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