In zwei Minuten die Welt erklärt
Es hat gerade seinen ersten Geburtstag gefeiert: «Nouvo SRF», ein SRG-Projekt, das Newsvideos für Social-Media-Kanäle produziert. Was in der Westschweiz begann, ist heute ein Projekt aller vier Sprachregionen.
Das Wichtigste in Kürze
- «Nouvo» heisst: ein- bis maximal zweiminütige untertitelte Videos auf Social-Media-Kanälen.
- Die Anfänge des Projekts liegen zwei Jahre zurück, und zwar in der Westschweiz («Nouvo RTS»).
- Heute gibt es «Nouvo» in allen Sprachregionen.
- In der ganzen Schweiz arbeiten zwölf Personen für «Nouvo».
«Auf Französisch kann man sich viel besser ausdrücken!», meint Pascal Burkhard. Er und Ivona Domazet belegen zusammen 150 Stellenprozent und bilden das kleine «Nouvo»-Team von SRF, welches Kurznachrichten für Junge auf Social-Media-Kanälen produziert – auf Deutsch. Für die Umsetzung der französischen, italienischen und rätoromanischen Ausgabe sind ihre Kolleginnen und Kollegen bei RTS, RSI und RTR zuständig. Zudem wird eine englische Version von einer Person bei swissinfo.ch aufbereitet. Insgesamt arbeiten in der ganzen Schweiz zwölf Personen für «Nouvo».
Ausgesprochen wird «Nouvo» übrigens wie das französische Wort «nouveau» für «neu». Neu ist auch der Ansatz, mit dem das Format die jüngere Bevölkerung der Schweiz mit Infos beliefert – ihrem Nutzungsverhalten entsprechend und dort, wo die Jungen sind. Das heisst: ein- bis maximal zweiminütige untertitelte Videos auf Social-Media-Kanälen. «Bei uns kriegst du eine ungewohnte Perspektive, einen Blick auf die Schweiz und die Welt, der dich zum Denken anregt», heisst das Claim des Newsformats. «Nouvo» soll eine Verbindung zwischen klassischem Journalismus und den Bedürfnissen der Millennials herstellen.
Im vergangenen März feierte das nationale «Nouvo»-Projekt sein erstes «Bewährungsjahr». Nicht weniger als 2414 Videos produzierten die «Nouvo»-Teams (Units) zwischen März 2017 und Ende 2017 insgesamt, 530 davon stammten von SRF. Die Anfänge des Projekts liegen aber bereits zwei Jahre zurück, und zwar in der Westschweiz als «Nouvo RTS». Da die Form der Social-Media-Narrative auf Facebook und Twitter dort grossen Anklang fand, entschied sich die SRG dafür, ein nationales Pilotprojekt zu starten. Mittlerweile sind Units in allen Sprachregionen und eben auch bei swissinfo.ch aufgestellt.
«Wir arbeiten eng mit den anderen Units zusammen», erklärt Pascal Burkhard. So beispielsweise bei der Themensuche. Auf diese begeben sich die Teams morgens im Büro, ehe um zehn Uhr eine Telefonkonferenz mit allen Units stattfindet. Dort besprechen sie die Inhalte des vergangenen Tages – was gut und was schlecht lief, sowie die Themen für den aktuellen Tag. Nachhaltigkeitsthemen und gesellschaftliche Themen wie soziale Gerechtigkeit laufen besonders gut, hält das «Nouvo SRF»-Unit fest. Aber auch völlig belanglose Dinge, zum Beispiel der Trend, dass Leute wieder Adiletten mit Socken tragen. «Das Schwierigste ist, ein Thema in einer Minute so abzudecken, dass der User oder die Userin das Gefühl hat, er oder sie habe etwas Sinnvolles gelernt », erläutert Burkhard.
Nicht nur bei der Themensuche halten die Units untereinander Rücksprache. «Wir haben einen Chat für Fragen und Rückmeldungen, in dem wir jederzeit miteinander kommunizieren können», sagt Pascal Burkhard. Die Zusammenarbeit der Units ist jedoch nicht rein digital. Alle drei Monate treffen sie sich in Genf für die Entwicklung neuer Formate. Gesprochen wird an diesen Treffen übrigens Englisch – auch wenn die einen sich vielleicht viel besser auf Französisch ausdrücken könnten.
Hier geht's zur Webseite von «Nouvo SRF» und der Facebook Page
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