Von der Berufsparade zur Diskussionsrunde

Der Publikumsrat SRG.D verfolgte die «Swiss Skills» in Radio, Fernsehen und online, hörte und schaute aber auch bei der Diskussionssendung «Club» genau hin.

Von der Informatikerin über den Bootsbauer bis zur Hufschmiedin: An den Schweizer Berufsmeisterschaften, die zwischen dem 12. und 16. September auf dem Gelände der Bernexpo ausgetragen wurden, wetteiferten rund 900 Lernende und junge Lehrabgängerinnen und Lehrabgänger aus 75 verschiedenen Branchen um den Gewinn einer der begehrten Medaillen.

SRF berichtete in Radio, TV, online und auf Social Media eine ganze Woche lang über die «Swiss Skills 2018» und nahm dabei das erfolgreiche Modell der Schweizer Berufsbildung und des dualen Bildungssystems unter die Lupe. Den letzten Wettkampftag übertrug SRF zudem in einer aufwändigen rund achtstündigen Live-Sendung auf SRF 1.

Der Publikumsrat verfolgte die zahlreichen Produktionen rund um die Berufsshow auf allen Vektoren und kommt zum Schluss, dass SRF mit den «Swiss Skills» übers Ganze gesehen Service public in Höchstqualität geboten hat. Er schätzt die spannenden Porträts, Hintergründe und Berichte über den einheimischen Berufsnachwuchs und ist sich sicher, dass dem Publikum ein aufschlussreicher Einblick in die unterschiedlichen Facetten der Schweizer Berufsbildung ermöglicht wurde. Viel Lob gab es auch für den informativen Online-Auftritt und das verjüngte und erweiterte Moderationsteam, das als kompetent, souverän und sympathisch wahrgenommen wurde.

Nicht einig war sich das Gremium bei der Beurteilung des «Generationenduells» auf SRF 1. Fand eine Minderheit den Wettkampf zwischen jungen und erfahrenen Berufsleuten als unterhaltsam, so kritisierten die anderen das Konzept als unrealistisch und fern jeder Praxis.

Der Publikumsrat regt an, die Expertinnen und Experten künftig noch sorgfältiger auszuwählen und am letzten Wettkampftag eine Fachredaktorin oder einen Fachredaktor beizuziehen, damit die komplexe Thematik zeitgemässer eingeordnet, zukunftgerichtet und kritischer hinterfragt werden kann. Das Gremium würde sich überdies freuen, wenn der Siegerehrung – eine Auftragsproduktion, die als Livestream online zu sehen war – mehr Zeit eingeräumt würde, damit die Leistung der Berufsleute angemessen gewürdigt werden könnte. Auch wäre es zu begrüssen, wenn während des Live-Tags ein übersichtlicher Ablauf- und Zeitplan zur Verfügung stehen würde, der beispielweise via App oder SMS angeboten werden könnte.

Gut strukturiert und seriös vorbereitet

Der «Club» gehört zu den Klassikern im Programm von SRF 1 und kann mittlerweile auf eine 33-jährige Karriere zurückblicken. Von 1985 bis 2005 wurde er als «Zischtigsclub» ausgestrahlt, seither unter dem heutigen Namen «Club». Gemäss Sendeporträt kann in der Dienstagabendsendung über «alles, was Menschen bewegt» diskutiert werden, wobei «Gesprächskultur mit Tiefgang» auch heute noch als «oberste Maxime» gilt.

Vom Publikumsrat erhält das Diskussionsformat eine positive Gesamtbeurteilung. Das Gremium ist überzeugt, dass der «Club» nach wie vor das einzige Sendegefäss von Fernsehen SRF ist, in welchem Themen aus den Bereichen Gesellschaft und Leben vertieft und ohne zu polarisieren diskutiert werden können. Die Stimmung in den Sendungen wird vom Gremium als mehrheitlich wohlwollend, kommunikativ und konstruktiv beschrieben. Zudem sei der Wunsch der Moderatorin und der Gäste spürbar, sich fair mit Gegenargumenten auseinanderzusetzen.

Zufrieden ist die Mehrheit des Publikumsrats auch mit der Wahl der Themen, und sie schätzt es, dass diese mit dem Sendungsintro und den Einspielern jeweils präzisiert und vertieft werden. Ebenfalls gute Noten erteilt das Gremium der Moderatorin, die als seriös vorbereitet, strukturiert, präsent und doch zurückhaltend beschrieben wird.

Optimierungspotenzial sieht der Publikumsrat bei der Anzahl der Gäste und der Zusammensetzung der Diskussionsrunde. Er regt an, vor jeder Sendung zu prüfen, ob sich eine «Gesprächskultur mit Tiefgang» in einer kleineren Runde nicht besser entfalten könnte. Ausserdem würde er es sehr begrüssen, wenn im «Club» künftig mehr Frauen und auch mehr jüngere Menschen zu Wort kämen.

Text: Publikumsrat SRG.D

Bild: Der Publikumsrat war mit der Moderation von Jann Billeter und Cornelia Boesch am Live-Tag in Bern sehr zufrieden.

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