«Arena»-Folge «Die Jungen übernehmen» beanstandet

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Mit einer E-Mail vom 20. Januar 2019 beanstandete ein Fernsehzuschauer die «Arena» vom 18. Januar 2019 mit dem Titel «Die Jungen übernehmen». Ombudsmann Roger Blum trat auf die Beanstandung ein.

A. Der Fernsehzuschauer begründeten seine Beanstandung wie folgt:

«Ich beschwere mich hierbei über die Arena-Sendung vom 18. Januar.

Um es vorwegzunehmen, ich begrüsse es grundsätzlich, dass Sie Kinder mehr einbinden und ihnen die Abläufe beim SRF näherbringen. Was mich einfach stört ist, dass diese Arena-Sendungen, genau wie viele andere Sendungen auch, immer mehr zu einer Lachnummer verkommen. Sie erhalten vom Schweizer Volk jedes Jahr hunderte Millionen an durch Nötigung erzwungenen Zwangsgebühren, aber Sie scheinen nicht in der Lage zu sein, die wirklichen Bedürfnisse und Sorgen der Bevölkerung zu verstehen und diesen in Ihren Sendungen durch fundiertes, gut recherchiertes Wissen Rechnung zu tragen. Es gäbe viele Themen, die man in der Arena oder anderen Sendungen vertieft analysieren sollte und könnte, aber wie soll das bei diesem Konzept gehen? Ein linkslastiger Projer ist dazu nicht fähig. Zu viele Redner schaffen ein Wirr-warr. Und jetzt noch moderierende Kinder? Was kommt als nächstes, eine Tier-arena moderiert von einem Hamster?.....

Keine andere Medienanstalt in der Schweiz erhält soviele Zwangsgebühren, aber wann haben Sie zum letzten Mal einen Skandal, Betrug, etc. in der Politik oder der Wirtschaft aufgedeckt? Der Postskandal wurde meines Wissens von einem privaten Medienunternehmen aufgedeckt. Beim SBB Pannenzug haben auch Sie jahrelang geschlafen. Mit Widmer-Schlumpf steckten Sie bei derer Wahl unter einer Decke.... Wo bitte bleibt die kritische Sicht auf Staat und Wirtschaft?»

B. Antwort von Ombudsmann Roger Blum:

Gerne nehme ich Stellung zu Ihrer Beanstandung gegen die „Arena“ vom 18. Januar 2019, die von drei Jugendlichen moderiert wurde (https://www.srf.ch/sendungen/arena/die-jungen-uebernehmen ). S5728ie bezeichnen diese Sendung als Lachnummer. Das war sie überhaupt nicht, im Gegenteil: Die drei jugendlichen Ad-hoc-Moderatoren Sara Beeli, Luis Baptista und Andrea Marti zeichneten sich durch Ernsthaftigkeit, Wissen und Spontaneität aus; sie bestanden die Probe mit Bravour.

Natürlich kann das nur die Ausnahme sein. Und es war ja auch nur möglich durch eine Sonderanstrengung der Redaktion der „Arena“, denn auswärtige jugendliche Gast-Moderatoren muss man ganz anders einfuchsen; sie brauchen zusätzliche Unterstützung, sie müssen zusätzlich trainieren. Der Beruf des Journalisten und des Moderators ist zu anspruchsvoll, als dass man ihn einfach so mir nichts, dir nichts imitieren könnte. Doch die Ausnahme war erfrischend. Und Medien müssen ja immer mal auch wieder was Neues bringen, sonst verstauben sie. Jedenfalls kann ich Ihrer Beanstandung gegen diese „Arena“ nicht beipflichten.

Sie werfen Radio und Fernsehen SRF überdies vor, dass der gebührenfinanzierte Rundfunk in der Schweiz schon lange keinen Skandal mehr aufgedeckt habe. Dass also die Journalistinnen und Journalisten zu wenig kritisch seien. Der Vorwurf ist interessant. Ich kann ihn allerdings im Rahmen einer Beanstandung gegen eine einzelne Sendung nicht prüfen. Gerne leite ich ihn aber an die Chefredaktionen weiter.

C. Diese Stellungnahme ist mein Schlussbericht gemäß Art. 93 Abs. 3 des Radio- und Fernsehgesetzes. Über die Möglichkeit einer Beschwerde an die Unabhängige Beschwerdeinstanz für Radio- und Fernsehen (UBI) orientiert die beigelegte Rechtsbelehrung. Für Nachfragen stehe ich gerne zur Verfügung.

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