Die Zukunft der öffentlichen Medien

Am 4. März 2019, ein Jahr nach der Ablehnung der «No Billag»-Initiative, findet in Bern die erste International Public Media Conference (IPMC) statt. Eröffnet wird sie von der neuen Medienministerin, Bundesrätin Simonetta Sommaruga. Die Konferenz wird gemeinsam von der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG SSR), vom Bundesamt für Kommunikation (BAKOM), der Eidgenössischen Medienkommission (EMEK) und der Schweizerischen Gesellschaft für Kommunikations- und Medienwissenschaft (SGKM) organisiert. Während eines Tages tauschen sich renommierte Referentinnen, Referenten und Interessierte aus dem In- und Ausland über die Zukunft der audiovisuellen öffentlichen Medien und deren Rolle in der Gesellschaft aus.

Die Abstimmung über «No Billag» hat die verschiedenen soziologischen, wirtschaftlichen wie auch ideologischen Debatten über den Stellenwert der öffentlichen Medien, die in ganz Europa und darüber hinaus geführt werden, in den Fokus gerückt. Angesichts der neuen technologischen, gesellschaftlichen und regulatorischen Herausforderungen und der regelmässigen Debatten zur Legitimität der einzelnen Medien bietet dieser Tag die Gelegenheit, sich mit der demokratiepolitischen Rolle der öffentlichen Medien im In- und Ausland auseinanderzusetzen. Zahlreiche Expertinnen und Experten aus ganz Europa werden sich zu diesem Thema äussern und darüber diskutieren, welche Rolle der audiovisuelle Service public in einer Gesellschaft übernehmen kann, die vom digitalen Wandel geprägt ist. Wie schätzen europäische Branchenkenner den Wandel der Medienlandschaft ein? Was soll der Begriff «öffentliche Medien» der Zukunft alles umfassen? Wie gehen wir damit um, dass der audiovisuelle Service public massiv unter Beschuss steht, gleichzeitig aber relevanter denn je ist? Über all diese Fragen wird an der Konferenz im Zeichen des Austauschs und der Lösungssuche debattiert werden.

Gemäss Mit-Organisatorin Ladina Heimgartner, Direktorin RTR und stellvertretende Generaldirektorin SRG, verfolgt die Konferenz zwei Ziele. Zum einen soll ein Erfahrungsaustausch verschiedener Bereiche (Branche, Behörden, Wissenschaft usw.) ermöglicht werden, um besser zu verstehen, wie jedes Land mit seinen diesbezüglichen Herausforderungen umgeht. Zum anderen soll dieser Tag eine einmalige Gelegenheit zur Vernetzung der Medienbranche und allen von dieser Thematik betroffenen Sektoren sein. Um diese Ziele zu erreichen stehen verschiedene Expertenreferate, eine hochkarätige Podiumsdiskussion und Beispiele aus der Praxis von kreativen und mutigen Service-public-Projekten auf dem Programm.

Der Morgen wird den Keynotes von Kommunikationsfachfrau Prof. Dr. Karen Donders, Vrije Universiteit Brussel, und Noel Curran, Generaldirektor European Broadcasting Union (EBU), gewidmet sein. Anschliessend folgt eine Diskussionsrunde mit den Verantwortlichen einiger öffentlicher europäischer Medienhäuser: Cilla Benkö, Generaldirektorin Sveriges Radio, Jean-Paul Philippot, Generaladministrator Radio Télévision Belge Francophone (RTBF), Karola Wille, Intendantin des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR), und SRG-Generaldirektor Gilles Marchand. Die Präsentationen des Nachmittags gehen insbesondere auf folgende Fragen ein: Welchen Service public braucht es für die neuen Generationen? Welche Ideen haben unsere Nachbarn, um auch weiterhin die jüngsten Zielgruppen zu erreichen?

Die Konferenz findet im Zentrum Paul Klee in Bern statt und ist für alle angemeldeten Personen kostenlos, die Platzzahl ist allerdings begrenzt. Ausserdem wird swissinfo.ch ausgewählte Panels der IPMC per Livestream online anbieten sowie für ein interessiertes Publikum auf Englisch über die Konferenz berichten.

Hier finden sich Programm und Möglichkeit zur Anmeldung (bis spätestens bis Dienstag, 26. Februar 2019)

Text: SRG SSR

Bild: Keyvisual International Public Media Conference (IPMC)

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