«Talk am Grill» mit Christa Rigozzi beanstandet

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Mit Ihrer E-Mail vom 19. August 2019 beanstandeten Sie die Sendung «Talk am Grill» (Fernsehen SRF) vom 12. August 2019 mit Christa Rigozzi.[1] Ihre Eingabe entspricht den formalen Anforderungen an eine Beanstandung. Ich kann daher darauf eintreten.

A. Sie begründeten Ihre Beanstandung wie folgt:

«Als Steuerzahler des SF TV muss ich Ihnen ein Kompliment machen. Das Niveau der Sendung mit Crista Rigozzi ist an Banalität, Niveau und Intellekt kaum mehr zu unterbieten. Mit C Rampazzi und Rico hätte man sicherlich ein unterhaltsameres Programm und Content gestalten können zumal es sich um Künstler in Ihrem Bereich handelt. Bitte stellt solche Sendungen ein.»

B. Die zuständige Redaktion erhielt Ihre Beanstandung zur Stellungnahme. Für «T alk am Grill» äußerte sich Frau Sabine Schweizer, Senior Producer, Bereich Show:

«Hiermit nehme ich Stellung zur Beanstandung von Herrn X gegen die Sendung ‘Talk am Grill’, vom 12. August 2019, mit Gastgeberin Christa Rigozzi. Da die Beanstandung von Herrn X sehr kurz, und in ihrer Kritik sehr allgemein, gehalten ist, kann ich dazu auch nicht wirklich detailliert Stellung nehmen, sondern hauptsächlich anmerken, dass es uns leidtut, dass ihm die Sendung nicht gefallen hat.

Zur Information kann ich ausserdem anfügen, dass die Sendereihe ‘Talk am Grill’, die 2019 zum zweiten Mal im Sommerprogramm ausgestrahlt wurde, jede Woche einen anderen Gastgeber hat. In diesem Jahr waren es, nebst Christa Rigozzi, auch noch Tama Vakeesan, Franz Fischlin, Andrea Jansen, Dominic Deville, Katja Stauber und Adrian Küpfer.

Die Gastgeber bestimmen, welche Talkgäste sie in ihre Folge einladen wollen, sowie an welchem Ort und in welcher Form der Talk stattfinden soll. Somit ist jede einzelne Sendung der Reihe sehr individuell. Die Umsetzung, die Christa Rigozzi für ihren Talk gewählt hat, scheint ganz offensichtlich nicht den Geschmack von Herrn X getroffen zu haben.

Wir hoffen Ihnen mit diesen Ausführungen gedient zu haben und stehen für weitere Rückmeldungen zu Verfügung.»

C. Damit komme ich zu meiner eigenen Bewertung der Sendung. Diese von Ihnen kritisierte Sendung war kein Doppelinterview zweier Kreativ-Profis, wie Sie es sich wohl gewünscht hätten, kein «Kulturclub» und keine Talkshow, sondern eine leichtfüßige Sommersendung im Rahmen der Serie «Talk am Grill», Unterhaltung mit Lebensweisheiten ohne Anspruch auf absolute Gültigkeit und Unfehlbarkeit. Ich habe der Runde mit Vergnügen zugehört und gerne erfahren, was die fünf, später acht Personen zu Themen wie zu Hause wohnen, heiraten, kochen, Design, Emanzipation, Tessiner Mentalität oder Musik zu sagen hatten. Wenn es Ihnen anders ergangen ist, dann haben Sie wohl viel zu viel oder etwas Falsches erwartet. Fernsehen SRF muss nicht immer todernst sein. Manchmal darf auch die reine Freude über das Schöne im Leben zum Thema werden.

Als Ombudsmann muss ich bei einer Beanstandung prüfen, ob die Sendung das Publikum auf irgendeine Weise manipuliert hat und deshalb nicht sachgerecht war, ob sie diskriminierend war, den Jugendschutz missachtet oder Gewalt verherrlicht hat. Dies alles war nicht der Fall. Zudem gilt das Sachgerechtigkeitsgebot bei Unterhaltungssendungen nur beschränkt. Es gibt daher überhaupt keinen Grund, die Redaktion wegen dieser Sendung zu tadeln. Das führt mich zum Fazit, dass ich Ihre Beanstandung nicht unterstützen kann.

D. Diese Stellungnahme ist mein Schlussbericht gemäß Art. 93 Abs. 3 des Radio- und Fernsehgesetzes. Über die Möglichkeit einer Beschwerde an die Unabhängige Beschwerdeinstanz für Radio- und Fernsehen (UBI) orientiert die beigelegte Rechtsbelehrung. Für Nachfragen stehe ich gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüssen,
Roger Blum, Ombudsmann

[1] https://www.srf.ch/play/tv/talk-am-grill/video/christa-rigozzi-laedt-ein?id=56322916-c508-4ddf-a534-03d18292126

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