SRF «DOK»-Beitrag «Pelz aus Zucht – Das Lei¬den von Polarfuchs und Marderhund in Finnland» und «Kassensturz»-Beitrag «Leiden für die Mode – Tierquälerei für Kapu¬zen-Pelz» beanstandet

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Mit Ihrer E-Mail vom 27. Januar haben Sie den «DOK»-Beitrag «Pelz aus Zucht – Das Leiden von Po­larfuchs und Marderhund in Finnland» vom 6. Januar 2020 sowie den Beitrag «Leiden für die Mode – Tierquälerei für Kapuzen-Pelz» in der Sendung «Kassensturz» vom 7. Januar 2020 beanstandet. Ihre Eingabe erfüllt die formalen Voraussetzungen an eine Beanstandung. Somit kann ich auf sie eintreten.

A. Sie begründeten Ihre Beanstandung wie folgt:
Unseres Erachtens wurde mittels konzertierter medialer Aktion in Radio und TV die Motion Aebischer angestossen und unterstützt. Die zeitliche Abfolge kann kein Zufall sein.

Zeitliches:

25.11.2019 Kontakt der Journalistin Marianne Kägi mit Fur Europe

29.11.2019 Kontakt Frau Kägi mit Thomas Aus der Au, Vizepräsident SwissFur

11.12.2019 Dreharbeiten im Atelier von Thomas Aus der Au in Zürich

12.12.2019 Motion 19.4425, Matthias Aebischer, Importverbot für tierquälerisch erzeugte Pelzprodukte, im Nationalrat eingebracht

03.01.2020 Sendung «Espresso»

06.01.2020 You Tube Beitrag ‘Reporter’

07.01.2020 Sendung «Espresso»

07.01.2020 Sendung «Kassensturz»

15.01.2020 Sendung «Espresso»

Konkrete Kritikpunkte:

  • SRF unterstützt und produziert offenbar mit öffentlichen Geldern gezielte politische Aktionen
  • Illegale Aufnahmen und evtl. Hausfriedensbruch wurden in diesen Sendungen unseres Erach­tens verherrlicht

• Es ist zu befürchten, dass solche Beispiele illegalen Aktionen wie militanten Attacken auf Pelzfachgeschäfte und Fleischverarbeitungsbetriebe wie Metzgereien (Halal) Vorschub leisten

Weiterführende Links[1]

Animal cruelty to hooded fur

Author: Marianne Kägi

Today, 6:41 a.m.

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  • Fur is still a trend, the fur of raccoon dogs (note in German original: Marderhunden) can be found on many jackets and hats.
  • Finland is the only European country that breeds raccoon dogs.
  • Around 160,000 raccoon dogs are kept in narrow cages, on grid floors, without any spill or distraction.

Around half of the fur products in Swiss department stores currently come from raccoon dogs, a large part of which comes from Finland. This says a survey of Zurich animal welfare.

A team from SRF researched on site and wanted to visit raccoon dog farms. Unsuccessful, the Finnish fur association Fifur and the marketing organization Sage Furs filming requests in December.

Image 1⁄4 / Legend: Hoodies with raccoon dog fur are big in fashion. SRF Image 2/4 / Legend: You can find them everywhere SRF Image 3⁄4 / Legend: The furs have replaced those of the arctic fox. SRF

Image4 / 4 / Legend: The fur of the raccoon dog is clearly recognizable by its black tips. SRF

This type of husbandry would not be permitted in Switzerland Together with Finnish animal rights ac­tivists, the SRF team visited a farm with raccoon dogs from outside. The whole facility with the animal cages is fenced, so the law wants. Because it is an invasive species. The raccoon dog is not native to Scandinavia - it comes from Asia. The animals should not mix with the native fauna.

***

Statement by the Finnish Fur Association Fifur Fifur writes on request from «Kassensturz»: Animal welfare is the first priority in fur breeding and is widely regulated. Fur is more than luxury, fur is sus­tainable, conscious fashion. Fur is a biodegradable material that has been passed down through gen­erations.

To the raccoon dogs:

Finland and Fifur breeders have a special EU permit to breed raccoon dogs for at least 30 years. The European Commission has carefully checked the breeding conditions, the license is strictly regulated and is closely monitored.

About the arctic foxes:

We have established new feeding instructions and the body mass index is also applied. Generations are needed to make changes in breeding and reduce the size of the foxes. Animals are not a factory product that can be adapted immediately, but we are working systematically on them.

***

Raccoon dogs are kept in narrow wire cages with a wire mesh floor. Your droppings fall through the grate and remain there. A piece of wood or bone lies in the cage to distract the animals. This attitude would not be allowed in Switzerland. The animals had a right to exercise and variety.

"Raccoon dogs are predators, but on Finnish fur farms they have no way of living in a way that suits their natural needs," says Kristo Muurimaa from the Finnish animal welfare organization Oikeutta Eläimille, Link opens in a new window.

Raccoon dogs have replaced “monster foxes”

«The worst thing for these animals is this extreme desolation. You have to imagine living in a cage for half a year without having to do anything without coming out. »The animal rights activists have been documenting the living conditions on fur farms for years and have made them public.

Two years ago, «Kassensturz» reported on the so-called «monster foxes». They are huge animals in small, narrow lattice cages, foxes with fur folds all over their bodies. These wrinkles occur because the farmers really fatten the animals with high-calorie food - until the actually delicate foxes are four or five times as heavy as a naturally grown arctic fox.

Conclusion after two years: Swiss shops switch to raccoon dogs. Finnish arctic foxes are hardly sold anymore. In Finland, however, such animals still vegetate exactly as they did two years ago. The “Kassensturz” team also checked this and the Finnish animal rights activists from Oikeutta Eläimille confirm it.

In the meantime, however, many brands, but also entire department stores, have decided to forego fur: Jelmoli and Modissa, for example, have become fur-free, and Och Sport has also discontinued all fur products. PKZ no longer wants to sell fur from spring 2021.

Am 28. Januar 2020 forderte Sie der Ombudsmann SRG.D, Herr Roger Blum, auf, in Ihrer Beanstan­dung die Punkte zu nennen, die Sie an der monierten Sendung stören. Sie antworteten am 30. Januar 2020 per E-Mail wie folgt:

SwissFur stört vor allem, dass Polemik betrieben wird und mit Steuergeldern offenbar persönliche In­teressen und Überzeugungen finanziert werden. SwissFur ist immer wieder mit SRF-Mitarbeitenden konfrontiert, die sich tendenziös im Thema „Pelz“ verbeissen – ob dies im öffentlich-rechtlichen Sinn der Bevölkerung oder Teil des Service-Public/Auftrages ist, erscheint als fraglich.

Mit Lock-Anfragen werden Versprechen über die Verwendung des Filmmaterials abgegeben, doch dann ändert die Verwendung des Materials wieder, was wir aufgrund fehlender Redaktionshoheit nicht verhindern können.

Auszug aus dem Mail von Kürschner/SwissFur-Vorstandsmitglied Thomas Aus der Au vom 29.11.2019 an die Geschäftsleitung von SwissFur:

XXX

Unten angefügt als Zitat Frau Kägis Anfrage.

Sie erwähnte noch, dass es diesmal nicht für Kassensturz vorgesehen sei, sondern dass sie für «Re­porter» und andere Sendegefässe arbeite und daher ein Beitrag auch umfassender sein kann.

Vor allem betonte sie, dass sie nicht einfach das ewig Gleiche mit Kontra-Pelz bringen wolle....

XXX

Doch mit Mail von Frau Kägi rund eine Woche später (05.12.2019) änderte die Verwendung des Mate­rials plötzlich (nach erfolgter Zusage):

XXX

Von: Kägi, Marianne (SRF)
Gesendet: Donnerstag, 5. Dezember 2019 15:54
An: Thomas Aus der Au
Betreff: AW: AW: Anfrage SRF

Lieber Herr Aus der Au

Ich freue mich sehr auf unseren Dreh vom 11. Dezember. Wäre es ev. möglich, bereits um 8.30 zu beginnen? Das gibt uns etwas mehr Luft.

Und: Wie gesagt, ich drehe eine Reportage für einen Youtube Kanal von Dok und mache auch einen Kassensturz-Bericht zum Thema.

In diesem Zusammenhang meine Anfrage: Wäre es für Sie denkbar, am Dienstag, 7. Januar zu uns ins Kassensturz-Studio zu kommen für ein Live-Gespräch?

Der Zeitrahmen wäre 20-22 Uhr, die Fragen besprechen die Moderatoren im Voraus mit den Gästen.

XXX

Abgemacht war, dass es keine Kassensturz-Verwendung geben werde.

Aufgrund der zeitlichen Abfolge muss gefragt werden, ob SRF Material und Geschichten für politische Aktionen/Vorstösse unterstützt und produziert. Die Zeitachse von SRF und nationalen Vorstössen er­gänzen sich wie organisiertes Agenda-Setting. In diesem Zusammenhang wiederholen wir die Chrono­logie des Geschehens:

25.11.2019 Kontakt Frau Kägi mit Fur Europe
29.11.2019 Kontakt Frau Kägi mit Thomas Aus der Au
11.12.2019 Dreharbeiten im Atelier von Thomas Aus der Au
12.12.2019 Motion «Aebischer» im Nationalrat eingebracht
03.01.2020 Sendung «Espresso»
06.01.2020 You Tube Beitrag ‘Reporter’
07.01.2020 Sendung «Espresso»
07.01.2020 Sendung «Kassensturz»
15.01.2020 Sendung «Espresso»

Falls Politik und Journalisten Hand in Hand gehen, was sich zugegebenermassen nicht beweisen lässt, stellen persönlich motivierte Interessen und Absprachen unseres Erachtens zumindest einen Verstoss gegen den Berufs-Ethos dar.

Wir fragen uns, ob die Übernahme von Kosten und Verantwortung für solche Inhalte und Aktivitäten im Sinne des RTVG geschieht: Ist es die Aufgabe von SRF, nach Finnland zu reisen und als öffentlich-rechtlicher Sender im Ausland offenbar unter Brechung der dort geltenden Rechte und Gesetze illegale Aufnahmen zu machen? Die CH-Reporterin irrt gemäss Filmdokument im Dunkeln mit Tierschützern im finnischen Wald herum und bricht in Areale ein, was wohl als Hausfriedensbruch zu werten sein dürfte.

Wir befürchten, dass solche Beispiele illegalen militanten Aktionen wie Attacken auf Pelzfachgeschäfte und Fleischverarbeitungsbetriebe wie Metzgereien (v.a. bei Halal-Fleisch) Vorschub leisten und zwei­feln daran, dass dies durch den öffentlichen Auftrag gedeckt ist. Es wäre aus unserer Optik unverant­wortlich, dies einfach als «Kollateralschaden» abzutun.

B. Ihre Beanstandung wurde der zuständigen Redaktion zur Stellungnahme vorgelegt. Frau Ursula Ga­bathuler, Redaktionsleiterin «Kassensturz/Espresso», schrieb:

Am 27. Januar 2020 hat sich X an die Ombudsstelle SRG.D gewandt und den «DOK»-Beitrag «Pelz aus Zucht – Das Leiden von Polarfuchs und Marderhund in Finnland»[2] vom 6. Januar 2020 sowie den Beitrag «Leiden für die Mode – Tierquälerei für Kapuzen-Pelz»[3] im «Kassen­sturz» vom 7. Januar 2020 beanstandet. Gerne nehmen wir dazu wie folgt Stellung:

Die Beanstandung von SwissFur, die sich unter anderem auf Aussagen von Kürschner Thomas Aus der Au beruft, erstaunt uns, weil Thomas Aus der Au in der Woche nach Veröffentlichung der «DOK»-Sen­dung (6.1.2020) und Ausstrahlung des «Kassensturz»-Berichts (7.1.2020) gegenüber der Journalistin Marianne Kägi sehr positiv Bilanz gezogen hat und sich bedankte für die professionelle Zusammenar­beit und für die Plattform in der «DOK»-Sendung.

«Kassensturz» und «DOK» sind Sendungen von SRF. Sie werden nicht mit Steuergeldern finanziert, sondern mit Gebühren. In den beiden Beiträgen für «DOK» und für «Kassensturz» geht es weder um persönliche Interessen noch um Überzeugungen, wie dies der Beanstander schreibt, sondern es wurde ein Thema journalistisch korrekt wieder aufgenommen, das bereits in früheren Jahren in der Sendung «Kassensturz» behandelt worden war.

Schon 2017 berichtete «Kassensturz» über die Polarfüchse in Finnland, deren Fell in der Schweiz Ka­puzenränder an Winterjacken zierte. Der Bericht zeigte, wie diese Tiere auf maximale Grösse gezüch­tet werden, damit sie so viel Pelz wie möglich liefern. Dazu nahm der finnische Pelzverband (heute Fi­fur) damals Stellung.[4]

Jetzt, zwei Jahre später, wollte SRF journalistisch Bilanz ziehen. Geplant war ein längerer Beitrag in «DOK» und – abhängig vom Rechercheresultat in Finnland – auch ein kürzerer Beitrag in «Kassen­sturz».

Folgende Fragen standen im Zentrum der Recherche: Hat der finnische Pelzverband seine damaligen Versprechen eingelöst, nicht mehr so riesige Füchse zu züchten? Und da heute in Schweizer Modege­schäften vor allem Felle von Marderhunden aus Finnland verkauft werden, wollte SRF zudem wissen: Wie leben Marderhunde in Finnland?

Um diesen beiden Fragen nachzugehen, reiste die Reporterin noch einmal nach Finnland, um die Le­bensbedingungen von Polarfüchsen und neu auch Marderhunden zu dokumentieren. Sie fragte vorher korrekt bei Saga Furs, der Marketingorganisation für finnische Pelze, und dem finnischen Pelzverband Fifur an und bat um Dreherlaubnis in den Farmen, was ihr jedoch nicht gewährt wurde. In der Folge machte das Filmteam seine Aufnahmen von ausserhalb der Farm, ohne Farmgelände zu betreten. Dies wird in beiden Berichten transparent gemacht.

Dass in Finnland «unter Brechung der dort geltenden Rechte und Gesetze illegale Aufnahmen» ge­macht worden sein sollen, wie dies der Beanstander schreibt, ist eine böswillige Unterstellung: Auch in Finnland ist es nicht verboten, sich auf öffentlichem Grund zu bewegen und von dort Filmaufnahmen zu machen. Das Filmteam ist zu keinem Zeitpunkt «in Areale eingebrochen» oder hat «Hausfriedens­bruch» begangen. Es wird die seriöse, sachliche Recherche dokumentiert.

Auch den Vorwurf des Agenda-Settings weisen wir zurück: Die Autorin erfuhr aus der Sonntagszeitung vom 15.12. vom Vorstoss Aebischer und war während des Entstehungsprozesses der Filme zu keinem Zeitpunkt in Kontakt mit dem Politiker.

Auch handelt es sich bei der Anfrage an Thomas Aus der Au keineswegs um eine «Lock-Anfrage» wie dies der Beanstander schreibt, sondern um einen normalen journalistischen Vorgang:

Vor der Recherche in Finnland kontaktierte die Autorin Thomas Aus der Au als Sprecher der Schweizer Pelzbranche und fragte ihn nach seiner Meinung zu Farmtieren. In diesem Gespräch schilderte er seine kritische Haltung und seine Arbeit mit Schweizer Rotfüchsen, die für ihn sinnvoll sei. Die Repor­terin fragte ihn deshalb Ende November an, ob es möglich wäre, in seinem Atelier zu drehen und dar­über auch vor der Kamera zu reden. Es war abgemacht, dass diese Aufnahmen für die längere Sen­dung «DOK» verwendet werden sollen. Der Dreh sollte am 11. Dezember stattfinden.

Nach dem Dreh in Finnland zeigte sich die Redaktion «Kassensturz» interessiert an einer Vertiefung des Themas. Deshalb kam die Autorin per Mail vom 5. Dezember, also vor dem geplanten Dreh, auf die Anfrage zurück und fragte Thomas Aus der Au an, ob grundsätzlich auch ein Interview im «Kas­sensturz»-Studio denkbar wäre. Dies geschah alles transparent und ergebnisoffen. Aus produktions­technischen Gründen sah «Kassensturz» dann von einem Interview mit Thomas Aus der Au ab.

Zusammenfassend möchten wir noch einmal betonen: Wir weisen die Unterstellungen und Vorwürfe des Beanstanders zurück. Wir haben professionell und transparent recherchiert und das Publikum sachgerecht informiert.

Aus diesen Gründen bitten wir Sie, die Beanstandung als unbegründet zurückzuweisen.

C. Damit komme ich zu meiner eigenen Bewertung. Zuerst gilt es zu klären, welche Absichten die beiden Sendungen[5],[6], die Sie monieren, verfolgen. Die «Dok»-Sendungen greifen Themen aus der Ge­sellschaft, Wirtschaft, Politik, Natur und Zeitgeschichte auf; sie zeigen das Leben in all seinen Schattie­rungen. Dabei wird die «lange Form» gepflegt. Im «Kassensturz» – dem wö­chentlichen Magazin für Konsum, Geld und Arbeit – geht es seit bald einem halben Jahrhundert um Themen rund um den Kon­sumentenschutz. Beide Sendungen blicken also hinter die Kulissen, greifen Themen auf, die die Ge­sellschaft bewegen und einen Bezug zur Aktualität haben.

Die Aufgabe der Ombudsstelle ist es, zu untersuchen, ob eine Sendung das Publikum manipulativ in die Irre geführt hat. Das ist dann der Fall, wenn wesentliche Fakten zu einem Thema fehlen oder wenn Fakten umgedeutet werden. Was haben die beiden Sendungen nun gezeigt?

Ausgangslage für die beiden Sendungen bildete der «Kassensturz»-Beitrag[7] vom 5. Dezember 2017 über Polarfüchse in Finnland, deren Fell für Kapuzenränder verwendet wird. Nach der Stellungnahme des finnischen Pelzverbands, drängte es sich nun auf, dass SRFdie Lage vor Ort überprüft. Es ging darum zu klären, ob die damaligen Versprechen des Verbandes eingelöst wurden und herauszufin­den, wie Marderhunde in Finnland leben.

In der «Dok»-Sendung wie im «Kassensturz»-Beitrag zeigt SRF Bilder von der Reise nach Finnland, um Zustände in den Pelzfarmen zu dokumentieren, die die Konsumentinnen und Konsumenten nicht sehen sollen. Vor Ort reist das Filmteam mit finnischen Tierschützern zu einer Farm mit Polarfüchsen und Marderhunden und filmt die Käfiganlagen von aussen. Das Publikum erhält so einen Einblick in ein Thema, das es – ohne Fern­sehbilder – kaum zu sehen bekommt. Es kann sich über die Zustände und über das Einhalten der Ver­sprechen des finnischen Pelzverbands selber ein Bild machen. Zudem wurde auch über einen Besuch bei Thomas Aus der Au, eidg. dipl. Kürschnermeister und Sprecher der Schweizer Pelzbranche, berich­tet.

Die Verantwortlichen von SRF haben sich an die journalistischen Regeln gehalten, berichten sachlich, fair und faktenbezogen. Die Recherche ist sorgfältig sowie vorurteilsfrei dokumentiert und die publi­zistischen Leitlinien[8] wurden eingehalten. Bei der Beschaffung der Bilder hat die Filmcrew keine un­lauteren Methoden angewandt. So sind keine, wie Sie glauben, «illegale Aufnahmen» entstanden. Ebenso wenig wurde «Hausfriedensbruch» begangen.

Wie die Filmemacherin ein Thema angeht, wer befragt wird, welcher Dramaturgie der Film folgt, liegt in der Programmautonomiedes Senders. Das Radio- und Fernsehgesetz (RTVG, Art. 6 Abs. 2) bil­ligt sie den Programm­schaffenden ausdrücklich zu, denn es gehört zur Medienfreiheit. Journalismus muss kritische Fragen stellen – genau das wurde in bei­den Beiträgen gemacht. Es trifft also nicht zu, dass SRF «of­fenbar mit öffentlichen Geldern gezielte politische Aktionen» unterstützt und produ­ziert, wie Sie mo­nieren. Zu Ihren weiteren Vorwürfen hat sich die Redaktionsleiterin des «Kassen­sturz/Espresso», Frau Ursula Ga­bathuler, ausführlich geäussert. Ihren Ausführungen, denen ich voll­umfänglich zustimme, habe ich nichts mehr beizufügen.

Wie oben bereits erwähnt, muss ich als Ombudsmann die Perspektive des Publikums einneh­men und beurteilen, ob die kritisierte Sendung die Zuschauerinnen und Zuschauer manipuliert hat, etwa dadurch, dass ihnen wichtige Fakten vorenthalten wurden oder dass die Fakten einseitig inter­pretiert wurden.

Nachdem ich mir die beiden Sendungen genau angesehen und die Inhalte der entsprechenden Web­seiten gelesen habe, komme ich zum Schluss, dass SRF das Publikum weder manipuliert noch ir­regeführt hat. Die wesentlichen Fakten wurden gezeigt, es wurde nichts umgedeutet oder verdreht. Beide Sendungen waren sachgerecht.

Aus dem Gesagten ergibt sich, dass ich Ihre Beanstandung nicht unterstützen kann.

D. Diese Stellungnahme ist mein Schlussbericht gemäß Art. 93 Abs. 3 des Radio- und Fernseh­geset­zes. Über die Möglichkeit einer Beschwerde an die Unabhängige Beschwerdeinstanz für Radio- und Fernsehen (UBI) orientiert die beigelegte Rechtsbelehrung. Für Nachfragen stehe ich gerne zur Verfü­gung.

Mit freundlichen Grüssen,
Manfred Pfiffner, stv. Ombudsmann

[1] https://www.srf.ch/news/panorama/leiden-fuer-die-mode-tierquaelerei-fuer-kapuzen-pelz
https://www.srf.ch/news/schweiz/nachhaltiger-pelz-die-meisten-schweizer-fuchspelze-werden-verbrannt

[2] https://www.srf.ch/play/tv/dok/video/pelz-aus-zucht---das-leiden-von-polarfuchs-und-marderhund-in-finnland?id=6ce9779a-98b8-40fd-a55d-d6021401ce6c

[3] https://www.srf.ch/news/panorama/leiden-fuer-die-mode-tierquaelerei-fuer-kapuzen-pelz

[4] https://www.srf.ch/news/schweiz/das-leiden-der-polarfuechse-billiger-echtpelz-den-preis-zahlen-die-tiere

[5] https://www.srf.ch/play/tv/dok/video/pelz-aus-zucht---das-leiden-von-polarfuchs-und-marderhund-in-finnland?id=6ce9779a-98b8-40fd-a55d-d6021401ce6c

[6] https://www.srf.ch/news/panorama/leiden-fuer-die-mode-tierquaelerei-fuer-kapuzen-pelz

[7] https://www.srf.ch/news/schweiz/das-leiden-der-polarfuechse-billiger-echtpelz-den-preis-zahlen-die-tiere

[8] https://www.srf.ch/unternehmen/unternehmen/qualitaet/publizistische-leitlinien-srf

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