News-Clip hat Klimaaktivisten nicht verunglimpft

Ein Video-Clip von SRF News berichtete am 11. Januar 2023 über Klimaaktivist:innen, die sich gegen die Räumung von Lützerath wehrten. Zwei Beanstandende kritisieren, die Berichterstattung sei nicht neutral gewesen. Zudem hätten wichtige Informationen gefehlt. Die Ombudsleute sehen keinen Verstoss gegen das Radio- und Fernsehgesetz.

Der Video-Clip habe die Aktivist:innen in Lützerath in einem schlechten Licht gezeigt, monieren ein Beanstander und eine Beanstanderin in zwei ähnlich lautenden Beanstandungen. Es entstehe der Eindruck, die Aktivist:innen seien gewaltbereite Chaoten. Zudem werde gemäss Beanstander:innen im Clip die wissenschaftliche Datenlage zur Braunkohle und zum Klimawandel verschwiegen. Nebst den Protestierenden würden auch Studien belegen, dass Deutschland mit dem Kohleabbau seine Klimaziele nicht mehr erreiche.

Teil einer umfassenden Berichterstattung

Es sei nicht der gesamte Themenkomplex der Räumung von Lützerath Gegenstand des Video-Clips gewesen, erklärt die verantwortliche Redaktion in ihrer schriftlichen Stellungnahme. Vielmehr habe man auf das aktuelle News-Geschehen und auf den damaligen Stand der Räumung fokussiert. Der Sachverhalt sei korrekt wiedergegeben worden. SRF habe insgesamt in zahlreichen Artikeln und Beiträgen über die Räumung berichtet. Dabei sei das Geschehen aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet worden. So seien auch Klimaaktivist:innen zu Wort gekommen und die Studien, die gegen einen Abbau der Kohle sprächen, thematisiert worden.

Aktivisten nicht pauschal als gewalttätig dargestellt

Die Ombudsleute weisen darauf hin, dass die durchschnittlich zweiminütigen Clips von SRF News bewusst auf das Aktuelle fokussierten. Sie hätten «Nachrichten-Charakter» und erhöben keinen Anspruch, ein Ereignis umfassend darzustellen. Dass im Clip einige Aspekte nicht erläutert würden, sei kein Mangel, stelle der Clip doch nur ein Teil der gesamten SRF-Berichterstattung dar.

So berichte der beanstandete Clip über die aktuelle Situation in Lützerath vom 11. Januar 2023. Eine Aktivistin und ein Polizeisprecher kämen zu Wort. Die Stimmung im Clip sei angespannt, aber in keiner Weise gewalttätig. Die Ombudsleute können im Clip weder das Suggerieren einer gewaltsamen Auseinandersetzung noch die Darstellung von Aktivist:innen als Aggressor:innen feststellen.

Die Ombudsleute sehen keinen Verstoss gegen die Sachgerechtigkeit gemäss Radio- und Fernsehgesetz.

SRF News Video vom 11. Januar 2023:

Text: SRG.D/dl

Bild: SRG.D/Illustration Cleverclip

Tags

Alle Schlussberichte der Ombudsstelle jetzt ansehen

Kommentar

Bitte beachten Sie, dass Ihr Kommentar inkl. Name in unserem LINK-Magazin veröffentlicht werden kann

Leider konnte dein Kommentar nicht verarbeitet werden. Bitte versuche es später nochmals.

Ihr Kommentar wurde erfolgreich gespeichert und wird nach der Freigabe durch SRG Deutschschweiz hier veröffentlicht

Weitere Neuigkeiten