Die digitale Radionutzung nimmt in der Schweiz weiter zu

In allen Regionen, Altersklassen und Nutzungsorten nimmt die Digitalnutzung von Radio weiter zu. Nur noch 8% nutzen ausschliesslich UKW. Inzwischen sind gut zwei Drittel der Nutzung im Auto digital. Insgesamt macht die digitale Radionutzung 81% aus. Dies hat die Arbeitsgruppe «Digitale Migration» (AG DigiMig) im Rahmen des Swiss Radio Day am 31. August 2023 bekannt gegeben.

Die digitale Radionutzung ist in den letzten Jahren deutlich angestiegen: während im Herbst 2015 49% der Radionutzung über digitale Kanäle erfolgte, sind es im Frühjahr 2023 bereits 81%. Im selben Zeitraum hat sich die UKW-Nutzung von 51% auf 19% reduziert. Die DAB+-Nutzung hat sich seit 2020 stabilisiert und liegt nun bei 41%. Die fortschreitende Digitalisierung der Radionutzung und damit der Rückgang der UKW-Nutzung auf 19% ist von der wachsenden Radionutzung über das Internet getrieben, die inzwischen mit 40% der Gesamtnutzung gleich beliebt ist wie DAB+.

Radio über Internet treibt Digitalisierung weiter voran

Während die Radionutzung über DAB+ bei rund 41% der Gesamtnutzung stabil bleibt, nimmt die Nutzung von Radio übers Internet auf Kosten von UKW zu. In der italienischen Schweiz ist DAB+ mit 34% weniger verbreitet als in der Deutschschweiz (42%) und der Romandie (39%). In der Deutschschweiz und der Romandie liegen DAB+ und Internet als Radioempfangswege quasi gleich auf. Im Gegenzug ist der Anteil der analogen Verbreitung in der italienischen Schweiz noch etwas höher: jede vierte Radiominute (25%) wird hier über UKW gehört gegenüber 18% und 20% in der Deutschschweiz resp. Romandie.

Der UKW-Anteil der Radionutzung ist bei den 15- bis 34-Jährigen mit 13% am tiefsten. Bei Personen zwischen 35 und 54 Jahren liegt dieser Anteil bei 18% und bei über 55-Jährigen sind es 22%. Während das ältere Hörpublikum (ab 55 Jahren) DAB+ bevorzugt (49%), erfolgt bei den unter 55-Jährigen rund die Hälfte der Gesamtnutzung via Internet.

Digitalradio im Auto weiter gestiegen

Der Grossteil der Radionutzung (63%) geschieht zuhause. An zweiter Stelle steht mit grossem Abstand die Nutzung am Arbeits- oder Ausbildungsplatz (19%). An beiden Orten macht die analoge Radionutzung weniger als einen Fünftel aus (18% zuhause resp. 16% am Arbeitsplatz). Rund 12% der Gesamtradionutzung erfolgen im Auto, wo die Nutzung via UKW innert Jahresfrist nochmals weiter gesunken ist. Aktuell erfolgen im Auto noch 30% der Radionutzung via UKW, gut die Hälfte (54%) über DAB+ und weitere 16% über das Internet.

Digital-Only-Nutzung nimmt zu

Digitalradio erreicht 79% der Bevölkerung, fast die Hälfte nutzt ausschliesslich digitales Radio. Noch 8% geben an, exklusiv analoges Radio zu hören, und rund 31% nutzen zusätzlich zu Digitalradio mindestens noch teilweise oder an mindestens noch einem Ort ein analoges Radiosignal. 11% der Bevölkerung nutzt kein Radio. Die Gruppe des «Digital-Only-Hörpublikums» hat im Vergleich zum Frühling vor einem Jahr nochmal leicht zugelegt auf Kosten der UKW-Only-Nutzung.

Die Arbeitsgruppe «Digitale Migration» (AG DigiMig)

Im Frühjahr 2013 bildete die Radiobranche zusammen mit dem Bundesamt für Kommunikation (Bakom) die Arbeitsgruppe «Digitale Migration» (AG DigiMig). Darin vertreten sind der Verband Schweizer Privatradios (VSP), die Union Romande des Radios Régionales (RRR), die Union der nicht-gewinnorientierten Lokalradios (Unikom), sowie die SRG SSR und die DAB+-Plattformbetreiber. Ende 2014 legte die AG DigiMig dem Bundesrat ein Szenario für den Umstieg von analog auf digital vor. Seit Herbst 2015 ermittelt GfK Switzerland im Auftrag der AG DigiMig halbjährlich den Stand der Radionutzung nach Verbreitungswegen in der Schweiz.

Text: AG DigiMig

Bild: SRG.D/Maximilian Lederer

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