«Arena» zur Glaubwürdigkeit der Medien beanstandet

Gegen die Sendung «Arena» im Schweizer Fernsehen SRF mit dem Thema «Trumps Krieg gegen die Medien», die am 24. Februar 2017 ausgestrahlt wurde, wurden 495 gültige Beanstandungen eingereicht.

Es ist die höchste Zahl von Beanstandungen seit dem 25-jährigen Bestehen der Ombudsstelle. Dementsprechend war auch das mediale Interesse sowohl am Fall selbst, als auch an der Ombudsstelle verhältnismässig hoch. Nun liegt der lang erwartete Schlussbericht vor.

Ombudsmann Roger Blum kommt zum Schluss, dass in der betreffenden Arena-Sendung das Sachgerechtigkeitsgebot verletzt worden ist. In diesem Sinne ist die Kritik in einem Teil der Fälle zu unterstützen.

Einerseits wurde der Historiker Daniele Ganser als «umstrittener Publizist» vorgestellt (im Vergleich zu den anderen Gästen, die «neutral» präsentiert wurden). Damit habe sich die Redaktion bei den übrigen Gästen referierend verhalten, im Bezug auf Ganser aber kommentierend. Das sei nicht sachgerecht, so Blum. Des Weiteren wurde ohne Gansers Einwilligung eine von ihm geschriebene E-Mail in der Sendung zitiert und diese zudem noch gekürzt. Auch hier sieht der Ombudsmann das Sachgerechtigkeitsverbot verletzt.

Abschliessend empfiehlt Blum eine Ergänzung der publizistischen Leitlinien um die Vorgabe, dass in Sendungen, in denen die Medien an und für sich und SRF im Speziellen thematisiert werden, eine erhöhte journalistische Sorgfaltspflicht gelten soll. Selbige ist bei Sendungen zu Wahlen und Abstimmungen bereits Bestandteil der Leitlinien.

Hier findet sich der vollständige Schlussbericht der Ombudsstelle .

Text: SRG.D

Bild: SRF

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