«Rundschau» berichtete ausgewogen
Der «Rundschau»-Beitrag zu Homöopathie vom 17. April 2019 sei einseitig zugunsten der Kritiker, finden mehrere Beanstanderinnen und Beanstander, darunter auch homöopathisch Praktizierende. Der stellvertretende Ombudsmann Manfred Pfifner ist jedoch anderer Meinung.
Anlass für den kritisierten «Rundschau»-Bericht war der Besuch der prominenten Homöopathie-Kritikerin Natalie Grams in der Schweiz. Grams ist eine ehemalige Homöopathin, die ein Buch über die Wirksamkeit von Homöopathie geschrieben hat. Dieses Buch hat eine kontroverse Diskussion ausgelöst. Die Beanstanderinnen und Beanstander sind der Meinung, dass der Beitrag tendenziös, unsauber recherchiert und manipulativ sei, weil die Gegner der Homöopathie sehr viel Raum erhalten hätten, um die Homöopathie lächerlich zu machen.
Ausgewogenes Verhältnis
In seiner Stellungnahme weist «Rundschau»-Redaktionsleiter Mario Poletti darauf hin, dass die Liste der Homöopathie-Befürworter entgegen der Aussage der Beanstanderin recht lang ist. Ein Homöopathie-Apotheker spricht über die Herstellung und die Wirkung, eine weitere Homöopathin über die Ausbildung. Auch der Hauptangriffspunkt der Kritiker («Globuli wirken nicht, es sind keine Moleküle des Wirkstoffes mehr vorhanden») wird im Beitrag von der Gegenseite gekontert. Die Homöopathin am Ende des Beitrages sagt: »Es wirkt, wir wissen nur nicht, wie es wirkt». Weiter führt Poletti aus, dass es im Beitrag nicht um eine wissenschaftliche Darstellung von Homöopathie gegangen ist. Im Zentrum stand vielmehr der Glaubenskrieg um die Wirksamkeit von Globuli.
Distanz gewahrt
Der stellvertretende Ombudsmann Manfred Pfifner geht vom Sendungsportrait der «Rundschau» aus. Diese beschreibt sich selbst als Politmagazin, das aktuelle Ereignisse und latente Brennpunkte im In- und Ausland beleuchtet, das Reportagen und Magazinberichte nah am Geschehen vermittelt, ohne je die kritisch-journalistische Distanz zu verlieren.
Pfiffner gleicht daraufhin dieses Selbstbild der Sendungsmacher*innen mit der kritisierten Ausgabe vom 17. April 2019 ab und kommt zum Schluss, dass «genau diese Punkte abgebildet» worden sind. Das aktuelle Ereignis ist der Besuch der Homöopathie-Gegnerin und Buchautorin Dr. med. Natalie Grams in Winterthur. Die kritische journalistische Distanz wird dadurch gewahrt, dass Fachleute von jeder Seite zu Wort kommen. Für Pfiffner ist daher klar, dass er die Beanstandungen nicht unterstützen kann.
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