Jahresbericht Ombudsstelle SRG.D: Demokratie zentralstes Thema

Im Jahr 2018 gingen bei der Ombudsstelle der SRG Deutschschweiz 419 Beanstandungen ein, wobei sie für 72 davon nicht zuständig war. Betroffen waren 274 Beiträge. Insgesamt arbeiteten die Redaktionen sachgerecht und faktentreu – 81 Prozent der Beanstandungen konnten nicht unterstützt werden.

Im abgelaufenen Jahr betrafen ganze 67 Beanstandungen Sendungen oder Publikationen im Zusammenhang mit der direkten Demokratie. Dass dieses Thema so wichtig war, hatte zunächst mit der No-Billag-Initiative zu tun. Diese Initiative ermutigte viele Beanstanderinnen und Beanstander, die erwarteten, dass die SRG bald abgeschafft würde. Diese musste ihrerseits neutral über ein Thema berichten, bei dem sie Objekt und Partei war. Diese Herausforderung hat sie mit Bravour gemeistert.

In den Beanstandungen waren oftmals viele Emotionen im Spiel: Sei es im Falle der No-Billag-Initiative, der Facebook-Aufklärungsserie «Dr. Bock» oder der Doppeladler-Diskussion während der Fussballweltmeisterschaft.

Engagierte Redaktionen

Nicht minder engagiert verlief im Herbst die publizistische Auseinandersetzung mit der Selbstbestimmungsinitiative. Der Ombudsstelle war es aus Respekt vor dem Souverän ein Anliegen, dass möglichst alle Schlussberichte zu Sendungen im Zusammenhang mit Abstimmungen noch vor dem Urnengang veröffentlicht werden konnten. Erfreulich war, dass die Redaktionen mitspielten und ihre Stellungnahmen zu Beanstandungen oft unter erheblichem Zeitdruck verfassten.

Angezweifelte Sachgerechtigkeit

Nach wie vor wird als Grund für die Kritik am häufigsten die Verletzung der Sachgerechtigkeit vorgebracht.

Insgesamt stellt die Ombudsstelle den Redaktionen jedoch ein gutes Zeugnis aus. Die 19 Prozent unterstützten Beanstandungen entsprechen ungefähr dem Wert der Vorjahre. Am besten schnitt der Online-Bereich mit 89.9 Prozent nicht unterstützten Beanstandungen ab.

Entlastung für die UBI

17 Mal wurden Sendungen oder Publikationen von SRF Gegenstand von Beschwerden vor der Unabhängigen Beschwerdeinstanz für Radio und Fernsehen (UBI). Diese entschied stets entlang den Einschätzungen der Ombudsstelle – mit zwei Ausnahmen: bei einer Sendung von „Puls“ und bei einer von „Schweiz aktuell“ hatte die Ombudsstelle die jeweilige Beanstandung teilweise unterstützt, während die UBI die Beschwerde abwies. Es zeigt sich auch, dass die Ombudsstelle als wichtige Anlaufstelle wahrgenommen wird: Weniger als 5 Prozent der Fälle wurden anschliessend zu Beschwerden vor der UBI.

Mehr Zahlenmaterial und Grafiken finden Sie im

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Kontakt

Ombudsstelle SRG.D
Roger Blum
roger.blum@ombudsstellesrgd.ch
+41 79 618 39 69

Über die Ombudsstelle SRG.D

Die Ombudsstelle als Institution gibt es im Rundfunkbereich seit 25 Jahren. Sie dient erstens dazu, dem Publikum direkt und unkompliziert zu kontaktierende Ansprechpartner zur Verfügung zu stellen. Zweitens fungiert sie als Vermittlungsinstanz vor dem Begehen des Rechtswegs. Und drittens entlastet sie die Unabhängige Beschwerdeinstanz für Radio und Fernsehen (UBI). So war und ist auch die Ombudsstelle der SRG.D gleichzeitig offenes Ohr für die Anliegen des Publikums und Verteidigerin der Pressefreiheit.

Über die SRG Deutschschweiz (SRG.D)

Die SRG Deutschschweiz ist eine der vier Regionalgesellschaften des Vereins SRG SSR, welcher das grösste Medienunternehmen der Schweiz mit öffentlichem Auftrag betreibt. Der Verein gewährleistet einen wirtschaftlich und politisch unabhängigen audiovisuellen Service public in allen Landesteilen.

Text: SRG.D/Roger Blum/lh

Bild: SRG.D

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